40 Tage mit

schmutzige, leere Teller
Bild: fotolia.de, sergeevspb

Traditionell ist die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern eine Zeit des Verzichts. „40 Tage ohne“ lautet deshalb ein bekanntes Motto dieser Tage. Im Bistum Osnabrück gibt es 2017 aber neben diesem „weniger von etwas“ auch ein „mehr“.

Am Aschermittwoch beginnt für Christen jedes Jahr die Zeit des Verzichts. Die Wochen vor Ostern gelten als Bußezeit und sollen der inneren Einkehr und Besinnung auf Gott dienen. Als äußeres Zeichen dafür war im Mittelalter in der Fastenzeit nur eine Mahlzeit pro Tag vorgesehen, wobei Fleisch, Alkohol, Milchprodukte und Eier ganz verboten waren. Heute wird das Gebot des Fastens auf unterschiedliche Weisen gelebt – der Verzicht auf Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol ist dabei ähnlich populär, wie Auto- oder Handyfasten. Wichtig ist: Es soll ein spürbarer Verzicht sein, der bewusst erlebt wird. Im besten Falle öffnen sich dann – durch das Weglassen von etwas – Räume für anderes: für eine intensivere Beschäftigung mit dem eigenen Leben und Glauben, beispielsweise.

Im Bistum Osnabrück gibt es 2017 verschiedene Angebote und Aktionen, die beim Fasten helfen wollen – und zwar so, dass die Fastenzeit nicht nur eine Zeit der Buße und des Verzichts ist, sondern auch eine der Veränderung und Erneuerung:

Fasten-Blog

In der Bremer Pfarrei St. Katharina von Sienna bloggen ab dem ersten Fastensonntag fünf Autorinnen und Autoren über ihre Vorsätze für die Fastenzeit und wie es ihnen damit ergeht:
http://st-katharina-bremen.de/woche-fuer-woche-der-fastenblog

Ein Team aus Autorinnen und Autoren der Bistümer Osnabrück und Hildesheim bietet über die Internetseite http://fastenimpulse.de die Möglichkeit, sich zu täglichen E-Mail- oder Whats-App-Botschaften anzumelden, die die vorösterliche Zeit spirituell bereichern sollen. Die Impulse stehen unter der Überschrift „Mehr ist mehr“ und wollen den Blick weiten, um in der Fastenzeit bewusst auf die vielen kleinen Alltagsgegenstände zu achten, die das Leben ausmachen. „Der Bezug zum Verzicht wird dort sichtbar, wo man zum Nachdenken kommt, ob man die vielen kleinen Dinge des Alltags wirklich in der großen Zahl braucht“, so Rainer Gelhot, einer der Autoren der Aktion. „Wenn unsere Impulse dazu anregen, in der Fastenzeit bestimmte Dinge bewusster zu nutzen und wahrzunehmen, dann hat das viel mit dem Sinn der Vorbereitungszeit auf Ostern zu tun.“

Weitere Infos

Das katholische Jugendbüro und die Jugendpastoralkonferenz im mittleren Emsland haben die Initiative #countdown ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen modernen Weg auf Ostern zu, bei dem ab Aschermittwoch regelmäßig WhatsApp-Botschaften mit einem Gedankenanstoß verschickt werden – das kann beispielsweise ein Gebet, ein Video, ein Lied, eine Geschichte oder auch ein Rezept sein. „So kann man den Kreuzweg Jesu im Alltag mitgehen“, erklärt Dominik Witte, einer der Initiatoren. Anmelden kann sich jeder, der die Nummer 0177 338 0751 als Kontakt in seinem Handy speichert und eine WhatsApp-Nachricht mit dem Wort „Countdown“ an die Nummer schickt.

Fasten-Aktion

Menschen mit guten Idee will das katholische Hilfswerk Misereor mit seiner diesjährigen Fastenaktion unterstützen. In den Kollekten am 1. und 2. April wird in den Gottesdiensten für die Aktion gesammelt – weitere Infos dazu gibt es hier!

Wer es lieber analog mag, für den bietet das Bistum das Kartenset „Führe uns in FAIRsuchung“ an: Christian Adolf, missio-Diözesanreferent im Bereich Weltkirche, hat im Auftrag der Bischöflichen Kommission „Mission, Entwicklung, Frieden“ für jeden Tag dieser Fastenzeit eine Karte mit praktisch-spirituellen Impulsen entwickelt. „Das Kartenset soll ein Versuch sein, in der Fastenzeit mal bewusst auf den eigenen Lebensstil zu schauen“, so Adolf. Für jeden Tag gibt es eine kurze Information und eine Aufforderung zu einem konkreten Tun. Dahinter steckt die Idee, dass man sich so seiner Lebensmuster und Gewohnheiten bewusst werden kann: Wie oft steige ich eigentlich am Tag ins Auto und warum? Geht das nicht auch per Rad, Bahn, Bus oder zu Fuß? „Ein tolles Ergebnis wäre es natürlich, wenn im Anschluss viele Menschen ihre üblichen Gewohnheiten im Umgang mit Gottes Schöpfung überdenken und vielleicht auch verändern“, erklärt Adolf. Weitere Infos dazu gibt es hier.