Georg Hüssler – ein Mann der Caritas

Pilger der Hoffnung
Bild: Bistum Osnabrück / Caritas

Im Elsass aufgewachsen, begann Georg Hüssler nach dem Abitur ein Medizinstudium, wurde aber 1942 zum Sanitätsdienst eingezogen. Die Erfahrungen der Kriegsjahre prägten ihn so stark, dass er 1946 in Rom ein Theologiestudium aufnahm, um Priester zu werden (geweiht 1951 in Rom). Nach zwei Vikarsjahren in Mannheim und seiner Promotion in Moraltheologie begann Georg Hüssler 1957 als Assistent beim Deutschen Caritasverband. Von 1959 bis 1969 wirkte er als dessen Generalsekretär, danach 22 Jahre lang als Präsident. Von 1975 bis 1983 stand er als Präsident von Caritas Internationalis zudem der weltweiten Vereinigung aller Caritasorganisationen vor.

Neben seinem sehr zugewandten Wesen und seinem Humor kennzeichnete sein selbstloser Einsatz für die Notleidenden im In- und Ausland das Wirken Hüsslers. Ohne Rücksicht auf persönliches Risiko hat er sich während gewaltsamer Konflikte in Nord- und Südvietnam, in Algerien, Ägypten, Libyen und Palästina und bis über die Grenzen der eigenen gesundheitlichen Belastbarkeit hinaus für die Menschen im Krieg engagiert.

Über den Autor

Bischof Dominicus Meier OSB ist Mitglied des Benediktinerordens und leitet das Bistum Osnabrück seit September 2024. Im Heiligen Jahr 2025 stellt er als Blog-Autor regelmäßig Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung vor.

Weitere Herzensanliegen waren Georg Hüssler der christlich-jüdische Dialog, die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschen sowie die Vermittlung im israelisch-palästinensischen Konflikt. Noch im Ruhestand scheute sich Hüssler nie, in Not geratene Asylbewerber mit seiner persönlichen Präsenz vor Bedrohung zu schützen.

Georg Hüssler – ein Pilger der Hoffnung?

Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung setzen sich ein für Verständigung und Versöhnung, vor allem in Zeiten, in denen dies mühselig ist und vergeblich scheint.

Als Kirche von Osnabrück wollen wir beharrlich für Frieden eintreten und uns vom Leid der Menschen berühren lassen, die Opfer von Krieg und Gewalt sind.

Als Kirche von Osnabrück wollen wir Vorurteile zurückweisen, Brücken bauen und durch Begegnung und Dialog Vertrauen wachsen lassen.

Als Kirche von Osnabrück wollen wir der zunehmenden Polarisierung mit Nächstenliebe begegnen, eine respektvolle Debattenkultur fördern und den Blick für die Würde derer schärfen, die anders denken als wir.

3 Kommentare zu “Georg Hüssler – ein Mann der Caritas

  1. Danke für die Erinnerung, wie „Fried-Fertigkeit“ praktisch geht!
    Friedfertigkeit ist, so zumindest nach Mt 5,9 das äußere Erkennungsmerkmal der „Kinder Gottes“. Weiterhin eine glückliche Pilgerreise!

  2. Den Namen von Georg Hüssler zu lesen hat mich sehr gefreut. Keine meiner „Zivildiensttagungen“ in Freiburg, an der der Präsident nicht wenigstens beim Abendgespräch teilnahm. Spannend die Lebensgeschichte – als geflüchteter Soldat im Vatikan und dann die Berufungsgeschichte. Prälat Hüssler war überzeugend in seinem Tun und würde auch in die Jetzt-Zeit passen!
    Schön, von ihm zu lesen.

    1. Beim Lesen dieses Textes denke ich an die Kolleginnen und Kollegen von Caritas International heute, die vor einer der größten Hilfsaktionen der jüngeren Geschichte stehen, um notleidenden Menschen in Gaza zu helfen. Gestern, heute und morgen – die verbandliche Caritas ist ein wirksamer Arm unserer Kirche, um Not zu lindern und Jesu Nachfolge lebendig werden zu lassen. Herzlichen Dank für die Erinnerung an einen vorbildhaften Pilger der Hoffnung, lieber Bischof Dominicus.

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