Faire Gemeinde

zwei Hände brechen Baguette
Bild: photocase.de, manun

Lange hatten Weltläden und fair gehandelte Produkte keinen guten Ruf: zu teuer, geschmacksneutral und total unsexy. Daran hat sich in den vergangenen Jahren viel geändert. Im Bistum Osnabrück gibt es inzwischen sogar über 100 Faire Gemeinden!

Weltläden gibt es inzwischen fast überall und die aus der Ferne importierten und lokal produzierten Waren, die hier verkauft werden, schmecken längst besser, als Supermarkt-Produkte aus Massenproduktion. Was aber noch wichtiger ist: fair gehandelte Produkte sind nicht nur chic und lecker – vor allem tut man mit ihrem Kauf etwas Gutes! Denn fairer Handel ist mehr als der Import und Vertrieb von Produkten. Er gibt den Menschen hinter den Produkten ein Gesicht. Ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, ist das Ziel des fairen Handels. Das heißt, die Produzenten werden für Ihre Arbeit gerecht entlohnt, arbeiten zu fairen Arbeitsbedingungen (geregelte Arbeitszeiten, Krankenversicherung usw.) und achten bei der Produktion auf Umweltschutz.

Logo Faire Gemeinde, Bild: Bistum Osnabrück
Dieses Zeichen steht für faire Gemeinden (Bild: Bistum Osnabrück)

Fair handeln

Im Bistum Osnabrück gibt es viele Weltläden und Fair-Handels-Gruppen, die z.B. nach dem Gottesdienst oder bei anderen Gemeindeveranstaltungen fair gehandelten Produkte verkaufen. Aber auch in vielen anderen Bereichen engagieren sich die Gemeinden im Bistum Osnabrück bereits in fairen Projekten. Mit einer besonderen Aktion ermutigt das Bistum Osnabrück – zusammen mit der SüdNord Beratung, dem Arbeitskreis Faire Gemeinde und der Bischöflichen Kommission Mission Entwicklung Frieden – seine Kirchengemeinden, faire und ökologische Aspekte noch mehr zu berücksichtigen, zum Beispiel beim Einkauf von Blumenschmuck, beim Bezug von Büromaterial und beim Einsatz von Strom, Gas oder Heizöl.

Aktion „Faire Gemeinde“

„Ich freue mich, wenn sich in unserem Bistum viele Gemeinden und Pfarreiengemeinschaften an der Aktion beteiligen, und unterstütze die Initiative ausdrücklich!“ Mit diesen Worten hat Bischof Franz-Josef Bode die Aktion „Faire Gemeinde“ im Frühjahr 2012 eröffnet. Er ist begeistert davon: „Durch diese Initiative wird eine praktische, weltumspannende Solidarität möglich. So können wir als Kirche dem Auftrag des Evangeliums nachkommen und Gerechtigkeit konkret mitgestalten. Faire Gemeinden fördern unsere Glaubwürdigkeit!“

Mit der Aktion soll bereits aktiven Gemeinden Respekt gezollt und ihr Engagement öffentlich gemacht werden. Gemeinden, die sich bisher noch nicht engagieren, sollen angeregt, ermutigt und unterstützt werden, sich in Zukunft mehr Gedanken über faires und ökologisches Verhalten zu machen. Unterstützung bekommen die Gemeinden durch einen praktischen Leitfaden, in dem sich Argumente für faire und ökologische Produkte, ein Überblick über verschiedene Sozial- und Umweltsiegel, ein Einkaufsführer, hilfreiche Links und weitere Informationen rund um das Thema befinden. Mit einer schriftlichen Selbstverpflichtung können die Gemeinden dann deutliche Akzente setzen: Aus fairen Kriterien und ökologischen Kriterien, wie z.B. fairer Verköstigung bei Veranstaltungen, fairen Geschenke, Verwendung fair gehandelter Blumen, Umsetzung von Energiesparmaßnahmen, Einsatz regionaler und biologisch erzeugter Produkte und Verwendung von Recyclingpapier sollen mindestens fünf ausgewählt werden, die die Pfarrei dann umsetzt. Inzwischen gibt es im Bistum über 100 Faire Gemeinden.