Zu viel Zeug? So klappt’s mit dem Ausmisten

Geschirr
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Wie viele Dinge besitzen wir durchschnittlich in unserer westlichen Gesellschaft? Jeder Mensch geschätzt etwa 10.000! Etliche dieser Dinge nutzen wir regelmäßig, täglich die Zahnbürste und saisonal die Osterdekoration. Vieles benötigen wir aber gar nicht und heben es nur auf, weil wir es vielleicht irgendwann mal brauchen könnten.

Mal ehrlich: Wie oft haben Sie in Ihrem Haushalt schon Dinge „wiedergefunden“, die Sie ganz vergessen (und auch gar nicht vermisst) hatten? Oder Sie haben etwas Neues gekauft oder geschenkt bekommen und hatten keinen Platz, an dem Sie es lassen konnten? ‌Ordnungsexpertin Bettina Tusk, die u.a. als Dozentin bei der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Osnabrück arbeitet, empfiehlt: „Nutzen Sie den Frühjahrsputz dafür, Dinge gehen zu lassen, die Ihnen nur Platz und Energie rauben.“

Bettina Tusk
Ordnungsexpertin Bettina Tusk

Wie das klappen kann, dazu hat sie einige Tipps auf Lager. Wichtig als Grundlage: „Bleiben Sie realistisch – was sich über etliche Jahre ansammelt, lässt sich nicht in kürzester Zeit aussortieren. Gehen Sie Schritt für Schritt vor und bauen Sie Ihr Ordnungsprojekt in Ihren Alltag ein, anstatt Ihren Alltag vom Aufräumen bestimmen zu lassen. Arbeiten Sie nach Kategorien und beginnen Sie mit denjenigen, die Ihnen ganz persönlich emotional am wenigsten bedeuten.“ Das können Kleidungsstücke oder Bücher sein, aber auch Küchenutensilien oder Deko-Artikel. Und dann geht’s los:‌

Fünf wertvolle Tipps für Sie, wenn sie den Frühjahrsputz zum Entrümpeln nutzen möchten:

  1. Überblick verschaffen: Holen Sie aus jeder Ecke alle Sachen der gewählten Kategorie hervor. Nur so bekommen Sie eine genaue Vorstellung von dem, was Sie im Einzelnen besitzen.
  2. Dinge begreifen: Schauen Sie sich alle genau an, nehmen Sie es in die Hand – bereichert Sie der Gegenstand? Treffen Sie Entscheidungen – und zwar gezielt für Ihre Lieblingsstücke und diejenigen funktionalen Dinge, die Sie in Gebrauch haben. Der Rest darf gehen.
  3. Methoden einsetzen – wie zum Beispiel die „Ein-Jahres-Regel“: Überprüfen Sie alle Gegenstände, die Sie (mindestens) ein Jahr lang nicht benutzt haben. Werden Sie diese in Zukunft vermissen? Oder das Pareto-Prinzip – welche Dinge gehören zu den 20% Ihrer Sachen, die Sie 80% Ihrer Zeit benutzen? Auch eine gute Fragestellung: Würden Sie den Gegenstand wieder kaufen, wenn er kaputt oder verschwunden wäre? Wenn nicht, kann er vielleicht auch jetzt schon weg.
  4. Konsequent handeln: Entsorgen Sie zeitnah diejenigen Dinge, die Sie aussortiert haben – nur so befreien Sie sich auch wirklich von diesem Ballast. Aber wie? Alles, was in einem guten Zustand ist, können Sie spenden oder verschenken – oder sie investieren Zeit und Muße für einen Verkauf. Der Rest sollte wirklich im Müll entsorgt werden.
  5. Analysieren Sie Ihr Konsumverhalten! Achten Sie darauf, weniger zu kaufen. Überlegen Sie: Benötige ich das wirklich? Kaufen Sie vor allem Dinge, die sich vielfach nutzen lassen, z.B. Gläser, die Sie auch als Vasen nehmen können oder Klamotten, die sich gut kombinieren lassen.

Weitere Infos

  • Wohin mit Omas Lieblingsheiligen? Manche Angehörige stellen sich diese Frage, wenn sie die Wohnung eines Verwandten ausräumen. Hier gibt’s Tipps zum Thema.
  • Sie möchten mehr zum Thema Aufräumen allgemein erfahren? Am 24. Oktober und 14. November 2024 um 17:30 Uhr gibt Aufräumexpertin Bettina Tusk bei der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Tipps zum Aufräumen im besten Alter. Weitere Informationen unter: www.keb-os.de