Das beste Geschenk
Bibelfenster zum 3. Januar 2012:
Die Hirten kehrten zu ihren Herden zurück und priesen Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles genauso gewesen, wie der Engel es ihnen verkündet hatte.
Bibel 2000, Lukas 2,20
An jedem 1. Januar bin ich echt überfordert. Der Feste sind zu viele. Gerade ist Silvester hinter mir mit Rückschau und so, dann überkommt mich das Neujahrsfest mit gleich drei Stimmungen. Als guter katholischer Christ soll ich das „Hochfest der Gottesmutter Maria“ feiern, dann ist meine Kirche auch noch auf den Gedanken gekommen, diesen Tag „Weltfriedenstag“ zu nennen. Und ganz normale Mitmenschen feiern den ersten Tag des neuen Jahres. Manche ein bisschen verkatert; der Gottesdienstbesuch geht unter das eh geringe Normalmaß zurück. Und das Evangelium dieses Tages erzählt – wovon eigentlich?
Das Bibelfenster
Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.
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Geht’s um die Hirten, Maria, oder das Kind? Auf jeden Fall geht die Verkündigung dieses unbedeutenden Ereignisses in Betlehem schon mal los. „Die Hirten kehrten zurück, priesen Gott…“ und so weiter. Und was können sie erzählen, verkünden? Zunächst mal wenig Bedeutendes.
Daraus haben spätere Erfahrungen und der Glaube diese Geschichte geformt. Die sieht dann so aus: Gott ist kenntlich geworden in einem Kind, geboren im Stall. Sein Name ist Habenichts, Flüchtling, Todgeweihter.
Ein Gott, der alle ihre Tränen abwischen wird. Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr. Was einmal war, ist für immer vorbei.
Ein geheimnisvoller Gott, der nicht weicht aus der Qual der Gefolterten und den das Leben aufs Kreuz legt wie andere auch. Sein Name ist Emmanuel, der Gott mit uns und in unseren Schicksalen. Er hat sein Gesicht aufgedeckt im Gesicht Christi.
Er wohnt in unserem Glück und in unseren Schmerzen, ein Gott, der nicht in sich selbst verliebt ist, in seinen eigenen Glanz und seine Absolutheit; der nicht geizig sein eigenes Glück bewacht, sondern es ausströmt in eine Welt der Kälte.
Die Boten dieser immerwährenden Botschaft fragen auch uns: „Dürfen wir reinkommen zu euch?“
Unser „JA“ wäre das schönste Geschenk für das neue Jahr und alle Zeit.
Klaus Warning, Pastor in Teilzeit