Das Dreihasenfenster
Bibelfenster zum 23. Juni 2011:
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Einheitsübersetzung, Johannes 3, 16-18
Manche Menschen meinen, Christen seien eher „sauertöpfisch“ angehaucht und verstünden sich nicht so sehr aufs Feiern. Schaut man in den Festkalender der Kirche, dann sieht das ganz anders aus. Da reiht sich derzeit ein Fest ans nächste. Nach Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten steht an diesem Sonntag das Dreifaltigkeitsfest an.
Schon wieder werden wir aus dem Alltags-Einerlei herausgerissen und zum Feiern geladen! Diesmal geht es allerdings weniger um ein Fest, das seinen Ursprung im Leben Jesu hat, sondern vielmehr um ein „gesetztes“ Fest, das Jesu Göttlichkeit deutlich machen will. Das Dreifaltigkeits-Fest des heutigen Sonntags untermauert die Dreieinigkeit unseres Gottes.
Das Bibelfenster
Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.
Haben Sie eine Frage? Eine ganz andere Idee zum Thema? Oder möchten das Bibelfenster als kostenlosen Newsletter abonnieren?
Dann schreiben Sie uns!
An bibelfenster@bistum-os.de
Gott Vater, Jesus und der Heilige Geist sind drei gleiche und doch verschiedene Formen unseres einen Gottes. Diese schwer verständliche und mitunter auch schwer zu glaubende Tatsache wurde immer wieder mit Bildern untermauert. Beispielsweise in Paderborn mit dem Dreihasenfenster. Ein Fenster im Dom, das drei Hasen zeigt, die aber insgesamt auch nur drei Ohren zu haben scheinen. Dennoch sieht es so aus, als habe jeder Hase seine beiden Ohren.
Der Hl. Patrick verwendete ein anderes Bild: Bei der Mission in Irland nahm der das Kleeblat zu Hilfe, um die Dreifaltigkeit zu erklären. Das heutige Evangelium versucht noch eine andere Verdeutlichung: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er als Mensch in seinem Sohn auf die Welt kam und diesen für die Welt aus Liebe hingab.
So ist diese Dreifaltigkeit Gottes wirklich ein Grund zu feiern: Denn egal wo und wie wir sind – Gott ist immer bei uns. Als Vater im Himmel, als Jesus auf der Welt (gewesen) und als Heiliger Geist in unseren Herzen und unserer Mitte.
Rainer Gelhot,
Internetseelsorger des Bistums Osnabrück und der Onlinekirche St. Bonifatius