Eine Sache des Vertrauens
Bibelfenster zum Sonntagsevangelium
Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil mehr zu fürchten. An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte dich nicht, Zion! Lass die Hände nicht sinken! Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag.
Einheitsübersetzung, Buch Zefanja 3,14-17
Mitten hinein in den Gang der Dinge unserer Zeit fällt dieses Wort aus einer anderen Welt: „Fürchte dich nicht! Lass die Hände nicht sinken! Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt!“ (Zef 3,16-17)
Mitten hinein in den politischen Kontext mit all den Fragen, die sich um die Wanderung, Aufnahme und langfristige Integration der Flüchtlinge drehen.
Mitten hinein in die Verunsicherung durch Terror und Krieg.
Mitten hinein aber auch in die Dinge unseres Alltags mit seinen Höhepunkten und seinen persönlichen Sorgen und Fragen.
Das Bibelfenster
Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.
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In all das und vieles mehr hinein fällt diese Aufforderung von Gott, die Furcht zu überwinden und das zu tun, was jetzt dran ist.
Diese Aufforderung kommt nicht einfach so daher, als menschliche Ermutigung „Kopf hoch, das wird schon!“ Sie kommt von Gott, der als Voraussetzung für sie die Zusage macht: „Ich bin in deiner Mitte. Ich bringe Rettung.“ Aus der Aufforderung und Zusage wird eine Herausforderung, die an den Kern unseres Lebens mit Gott geht: Kann und will ich ihm das glauben? Kann ich dieser Frage Raum lassen?
Es ist ein erster und – so meine ich – starker Ausdruck des Glaubens, dieser Frage nicht auszuweichen, sich ihr zu überlassen und zu schauen, wie sie das Innere unseres Lebens berührt. Für dieses Nachdenken müsste ich mir wohl etwas Zeit nehmen, damit ich spüre: Diese Frage möchte ihre Kraft entfalten hinein in die tiefe Sehnsucht in uns, dass es doch so sein möge vor ihm und mit ihm, der die erstaunliche Zusage macht: „Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir!“
Pater Franz Richardt