Einfach unwiderstehlich
Bibelfenster zum 29. Januar 2015
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.
Einheitsübersetzung, Mk 1,16-20
Stellen Sie sich vor, ein ganz normaler Arbeitstag beginnt: Sie sitzen wie immer in ihrem Büro und telefonieren. Oder sie bedienen im Laden. Oder sie stehen in einer Schule und fragen Vokabeln ab. Oder sie sitzen in einem lange anberaumten Meeting, einer Dienstbesprechung oder am Schreibtisch, damit beschäftigt, das überfüllte Mailpostfach abzuarbeiten. Da kommt einer vorbei und sagt: „Du, komm, folge mir nach!“ Dieser eine ist Jesus. Und sie? Lassen alles stehen und liegen, unbearbeitete Akten, verdutzte Schüler, eine irritierte Kundschaft, die geschätzten Kolleginnen und sagen: Sorry, aber das hier ist wichtiger!
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Genauso scheint es sich am See Genezareth zugetragen zu haben: Die Fischer Andreas und Simon sind mitten drin ihrer Arbeit, Jakobus und Johannes auch. Unglaublich – was wird jetzt aus den Fischen, den Netzen, den Booten, ganz zu schweigen von ihren Familien! Weil es so unglaublich ist: Der Text sagt nichts über Fluchtgedanken oder Aufbrüche, sondern etwas über Jesus. So unwiderstehlich ist die Begegnung mit ihm, dass auf einen Schlag alles anders wird. Was für eine schöne Vorstellung: Von ihm ganz direkt, ganz persönlich und ganz liebevoll dort angesprochen zu werden, wo ich grade bin: „Du, Dich brauche ich. Bitte komm, komm mit mir!“ Ich hoffe, ich kann auch nicht anders.
Martina Kreidler-Kos,
Frauenseelsorge/Ehe- und Familienpastoral