Gebt acht, wem ihr folgt
Bibelfenster zum 23. Januar 2015
Jesus (…) wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister – wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm.
Einheitsübersetzung Johannes 1,38f
Wenn man hinter jemandem herläuft, sollte man wissen, auf wen man sich einlässt. „Meister, wo wohnst du?“, fragen die beiden Jünger. Und Jesus hat nichts zu verbergen: „Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte.“ Jetzt können sie sich ein Bild machen. Denn nichts gibt mehr Auskunft über einen Menschen als seine Wohnung: Villa oder Wohnblock, zugige Fenster oder Fußbodenheizung, Klassik oder Heavy Metal, Playboy oder FAZ.
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Wenn man hinter jemandem herläuft, sollte man wissen, auf wen man sich einlässt. Das gilt heute mehr denn je. Wer hinter den Pegida-Organisatoren herläuft, muss wissen, wo sie wohnen. Sie haben viel zu verbergen: „Kein Wort zur Lügenpresse!“ Aber sie sind aktenkundig: Unter Hakenkreuzfahnen und Hitlerbildern, zwischen Gerichtsakten und Strafbefehlen, zwischen Hassliedern und Gewalt verherrlichenden Schriften sind sie zuhause.
Wer ihnen nachläuft, macht sie stark; wer ihnen folgt, macht sich gemein mit Intoleranz und Fremdenhass. Es gibt keine richtigen Sorgen auf falschen Wegen.
Gerrit Schulte, Diakon