Gegenwind

Bibelfenster zum 25. August 2013:

Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

Einheitsübersetzung, Lukas 12, 51-53

Der Jesus der Bibel ist kein liebes Jesulein; er ist bedingungslos gut, aber nicht unbedingt nett. Kein Softie, der kuscht und kuschelt; sondern ein Spalter, der faule Kompromisse um des lieben Friedens Willen ablehnt. Seine Botschaft hatte es in sich; denn Jesus stand auf der Seite der Armen und Ausgegrenzten. Das gab Streit.

Zur Zeit Jesu galt es als schick besonders religiös zu sein, und manchen unverschämten Pharisäer packte der Hochmut. Heutzutage gilt es eher als uncool überhaupt religiös zu sein, und manchen verschämten Christen packt der Kleinmut. Die ersten Christen wurden häufig für ihre Hinwendung zum Nächsten belächelt oder beargwöhnt. Heutige Christen werden eher für ihre Hinwendung zu Gott belächelt oder beargwöhnt. Dabei gehört Beides zusammen.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Gläubige riskieren hier und heute nicht mehr Leib und Leben. Aber es gibt durchaus schon mal Gegenwind, direkt ins Gesicht oder aber hinterm Rücken. Dieser Wind darf mich nicht hart und selbstgerecht werden lassen. Auch mein Glaube gibt mir keinen Grund, mich für etwas Besseres zu halten. Er gibt mir jedoch Kraft, für die Sache Jesu einzustehen und dabei auch mal einen Streit zu riskieren.

Martin Splett, Caritasverband Osnabrück