Gottes Licht im Dunkel

Bibelfenster zum 17. Januar 2014:

So spricht Gott, der Herr: Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein: blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen, und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.

Einheitsübersetzung, Jesaja 42,5a.1.3.6-7

Ein neues Jahr, eine neuer Anfang – für viele Menschen eine emotionale Achterbahnfahrt. Man schaut zurück. Manches ist gelungen, vieles ging daneben: Beziehungen, Arbeitswelt, Erwartungen an sich selbst und an andere. Was mag die Zukunft bringen?

Das Bibelfenster

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Man legt alte Lieder auf, Leonhard Cohen, der Rockpoet der 60er Jahre, singt von Anfängen:
The birds they sang
at the break of day.
Start again
I heard them say.
Don’t dwell on what
Has passed away
Or what is yet to be…
(Die Vögel sangen/bei Anbruch des Tages/Fang nochmal an/hörte ich sie rufen/Häng nicht an dem/was vorbei ist/oder was noch kommen mag…)

Start again, singen die Vögel: Jeder neue Tag ist eine neue Chance. Jetzt damit anfangen. Nur Mut: „Ich, der Herr, fasse dich bei der Hand.“ Keiner muss perfekt sein. „Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus!“, so sagt der Prophet Jesaja. Was uns auf den ersten Blick als Schwäche erscheint, ist bei Gott eine Chance. Jeder kann mit seinen Brüchen und Verletzungen bei ihm landen. Jeder Riss wird zum Einfallstor für das Licht. Läute die Glocken, singt Leonhard Cohen:

Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That`s how the light gets in.
(Läute die Glocken, die noch klingen können/vergiss den perfekten Auftritt/Es ist ein Riss in allen Dingen/Doch genau so kommt das Licht hinein…)

Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, um Licht für die Völker zu sein. Nicht in eine heile Welt, sondern in all die Risse und Dunkelheiten von Gewalt, Lüge und Versagen leuchtet seine Gerechtigkeit: Blinde Augen öffnen sich, Gefangene werden aus dem Kerker geholt, die im Dunkel sind, werden befreit. Da öffnet sich der Himmel und der Geist Gottes steigt herab in unser Leben. Start again – jeden neuen Tag!

Diakon Gerrit Schulte