Immer, immer suchen
Bibelfenster zum 29. August 2014
Als Jesus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ Die Jünger gaben zur Antwort: „Die einen halten dich für den wieder auferstandenen Täufer Johannes, andere halten dich für den wiedergekommenen Elija, und wieder andere meinen, du seist Jeremia oder sonst einer von den alten Propheten.“ „Und ihr“, wollte Jesus wissen, „für wen haltet ihr mich?“ Da sagte Simon Petrus: „Du bist Christus, der versprochene Retter, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Darauf sagte Jesus zu ihm: „Du darfst dich freuen, Simon, Sohn von Johannes, denn diese Erkenntnis hast du nicht aus dir selbst; mein Vater im Himmel hat sie dir gegeben. Darum sage ich dir: Du bist Petrus; und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen! Nicht einmal die Macht des Todes wird sie vernichten können. Ich werde dir die Schlüssel zu Gottes neuer Welt geben. Was du hier auf der Erde für verbindlich erklären wirst, das wird auch vor Gott verbindlich sein; und was du hier für nicht verbindlich erklären wirst, das wird auch vor Gott nicht verbindlich sein.“ Dann schärfte Jesus den Jüngern ein: „Sagt niemand, dass ich der versprochene Retter bin!“
Bibel 2000, Matthäus 16, 13-20
Immer wieder wurde ich in den letzten 45 Jahren ungefragt an irgendeine Pfarrei geschickt, als Kaplan oder Pastor. Gerne hätte ich manchmal einen Grund erfahren, warum gerade ich, warum gerade dorthin. Doch das hat mir niemand gesagt. Gerne hätte ich auch die Meinung der anderen über mich erfahren. Doch – Schweigen. Allerdings habe ich auch nie danach gefragt. Jesus hat anders gehandelt.
Das Bibelfenster
Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.
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Die Antworten auf die Frage Jesu sind vielgestaltig. Erst einmal die naheliegenden Vergleichsnamen der Propheten. Dann die vollmundige Antwort des Petrus: „Du bist Christus, der versprochene Retter, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Gerade von ihm, dem späteren Jünger mit der „Ich-kenne-den-überhaupt-nicht“-Antwort. Und dem vertraut dieser Jesus nun die „Schlüssel“ an, mit denen das Heil der Menschen erschlossen werden kann. Welch eine gewaltige Aufgabe!
Und nun kommen wir: Welche Antwort fällt uns auf Jesu Frage ein? Oder besser: Bleiben wir auf der Suche nach einer Antwort! Denn eine alleine schränkt uns ein. Auf der Suche unterwegs zu sein lässt uns Überraschungen entdecken und lädt ein, sich mit anderen darüber auszutauschen. Das ist dann der wahre Gewinn des Suchenden. Auch ich möchte mich austauschen und erfahren, wer denn dieser Jesus jeweils für das Gegenüber ist und vielleicht erfahre ich auch so mehr über mich selbst…
Klaus Warning, Pastor in Teilzeit