Komm mal klar!
Bibelfenster zum 11. Oktober 2011:
Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: in Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung. Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt. Trotzdem habt ihr recht daran getan, an meiner Bedrängnis teilzunehmen. Mein Gott aber wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken. Unserem Gott und Vater sei die Ehre in alle Ewigkeit! Amen.
Einheitsübersetzung, Philipper 4,12-14.19-20
„Ich komme schon klar, ihr braucht euch um mich keine Sorgen zu machen!“ das sagen manchmal junge Leute, wenn sie von zu Hause ausziehen und Vater und Mutter es nicht so recht glauben können, dass ihr Sohn, ihre Tochter klar kommen wird. Es besteht ja oft auch noch Grund zur Sorge.
Paulus sagt in der Lesung im Grunde genommen genau das Gleiche zu seiner Gemeinde, aber jetzt nicht am Anfang seines Erwachsenenlebens, sondern am Ende, als eine Art Resümee seiner Lebenserfahrung.
Welch eine Souveränität, wenn eine/r das von sich sagen kann: Ich komme überall klar, ob im Überfluss oder in Entbehrung, im Sattsein oder Hungern.
Das Bibelfenster
Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.
Haben Sie eine Frage? Eine ganz andere Idee zum Thema? Oder möchten das Bibelfenster als kostenlosen Newsletter abonnieren?
Dann schreiben Sie uns!
An bibelfenster@bistum-os.de
Welch eine innere Freiheit und Unabhängigkeit, wenn er eine/r sagen kann: Ich habe gelernt, im Leben klarzukommen. Es gibt nichts, was mich von meinem inneren Bezugspunkt im Leben, von meinem Glauben an Christus abbringen kann. Ich vermag das alles, weil ich glaube.
Beachtenswert aber auch, dass Paulus weiter schreibt: „Schön, dass ihr trotz meiner Eigenständigkeit weiter an meinem Schicksal teilgenommenhabt.
„Dieses Lebensresümee des Paulus regt mich an zu fragen: Wie frei bin ich, wie unabhängig von Geld, wie gelassen in Not, wie vertrauensvoll in Unsicherheit? Kann ich anderen die selbstverantwortete Lebensführung zutrauen? Und in Freiheit weiter an ihrem Schicksal Anteil nehmen?
P. Franz Richardt