Sturmzeit

Bibelfenster zum 9. August 2011:

Gleich darauf forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.

Einheitsübersetzung, Matthäus 14, 22-33

 

Stürmische Zeiten für die Jünger – im wirklichen wie im übertragenen Sinne. Die Anhänger Jesu hatten keine starke Lobby in der damaligen Zeit, waren sogar eher der Verfolgung durch herrschende Kreise der Juden, aber auch durch die Staatsmacht ausgesetzt. Da braucht es schon starke Überzeugungen und einen festen Glauben, um diesem „Gegenwind“ standzuhalten.
Das galt damals, das gilt auch heute: Was mache ich eigentlich, wenn die Stürme des alltäglichen Lebens an meinem Boot rütteln? Wie gehe ich mit Herausforderungen wie Krankheit, Tod, Angst um den Arbeitplatz, zerbrochenen Beziehungen um? Wahrscheinlich möchte ich dann mit Petrus rufen: „Herr, rette mich!“

Das Bibelfenster

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In wenigen Tagen beginnt in Spanien der Weltjugendtag. Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Bistum Osnabrück und aus aller Welt feiern unter dem Motto „Verwurzelt in Jesus Christus und auf ihn gegründet, fest im Glauben“ (Kol 2,7) ein großes Glaubensfest. Ein anderes Bild und doch die gleichen Fragen: Wie sehr bin ich im Glauben „verwurzelt“? Wie stürmisch darf es in meinem Leben zugehen, damit ich nicht den Boden verliere? Was traue ich Gott in meinem Leben zu?
Alle Fragen, Ängste und Zweifel werden in den Katechesen und Gottesdiensten ihren Platz haben. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen, Gespräche und Begegnungen unsere Jugendlichen dort erleben. Und vielleicht wird aus dem einen oder anderen „Kleinglauben“ dort sogar die feste Zuversicht: „Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!“

 Christian Adolf