Tief durchatmen
Bibelfenster zum 13. März 2014:
Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem.
So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
Einheitsübersetzung, Genesis 2,7
In den allermeisten Stunden unseres Lebens denken wir nicht daran, dass wir atmen. Wir atmen und leben, als wenn es das Selbstverständlichste der Welt wäre. Aber es ist nicht selbstverständlich. Leben ist immer Geschenk, jeden Atemzug neu. Ab und zu, wenn wir außer Atem kommen, wenn wir älter oder krank werden, spüren wir unseren Atem. Oder wenn wir schwer in Druck sind und dann tief durchatmen dürfen, merken wir die Wohltat, wieder gut Luft zu bekommen. Gut atmen können ist immer ein Wunder, das uns bewusst macht: An einem hauchdünnen Faden hängt unser Leben und hängt unsere Lebendigkeit.
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Im Glauben bekennen wir, dass uns Gott den Lebensatem eingehaucht hat und uns in ihm ununterbrochen am Leben erhält. Gott hält uns in Atem, ohne uns außer Atem zu bringen. Gott ist uns im Atem so nahe ist, wie er uns nicht näher sein kann. So wenig, wie wir den Atem spüren, spüren wir meistens auch Gott nicht. Wir leben in und aus Gott.
Bis in unser Beten hinein – so bekennt ein gern gesungenes Lied – sind wir mit ihm verbunden: „Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete“.
Es wäre nicht der schlechteste Fastenvorsatz, sich in diesen 7 Wochen ab und zu einen Augenblick Zeit zu nehmen, tief durchzuatmen und darin unser Leben und unsere Verbindung mit Gott zu spüren.
P. Franz Richardt