Von Herzen
Bibelfenster zum 28. März 2012:
Gebt Acht, die Zeit wird kommen, – so Gottes Spruch – da will ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen. Dieser Bund gleicht nicht dem Bund, den ich mit ihren Eltern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie an ihrer Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen: diesen meinen Bund konnten sie brechen, obwohl ich über sie geboten habe – so Gottes Spruch. Sondern so wird der Bund aussehen, den ich mit dem Haus Israel nach jener Zeit schließen will: – so Gottes Spruch – Ich werde meine Weisung in ihr Inneres legen, in ihr Herz werde ich sie schreiben. Ich werde ihnen Gott und sie werden mir Volk sein. Sie werden einander nicht mehr belehren und weder zu den Mitmenschen noch unter den Geschwistern sagen: Lerne Gott kennen! Denn sie alle werden mich kennen, alle von Klein bis Groß – so Gottes Spruch. – Denn ich werde ihre Vergehen verzeihen und an ihre Unrechtstaten nicht mehr denken.
Bibel in gerechter Sprache, Jeremia 31, 31-34
„Das ist doch das Papier nicht wert, auf dem es steht!“ – Vielleicht kommt Ihnen dieser Spruch bekannt vor. Mit Ärger und Enttäuschung in der Stimme höre ich ihn sagen, wenn schriftliche Vereinbarungen oder Zusagen von einer Seite nicht eingehalten werden. „Papier ist geduldig“, geht in eine ähnliche Richtung: Nur weil etwas irgendwo schwarz-auf-weiß festgehalten ist, ist es noch lange nicht verbindlich.
So geduldig wie Papier sind bisweilen auch die gut gemeinten Vorsätze, die ich mir für eine bestimmte Zeit, wie die Fastenzeit, vorgenommen habe: z. B. auf überflüssigen Zucker zu verzichten, mich mehr zu bewegen, meine Beziehung zu Freunden und zu Gott zu pflegen statt mich vom Fernsehen berieseln zu lassen… Solange ich die Vorsätze nur halte, weil ich sie gefasst habe, fällt es immer mal wieder schwer, mich nach ihnen zu richten. Erst wenn auch mein Herz bei der Sache ist, wenn das Vernünftige zu meinem inneren Anliegen geworden ist, gehen sie mir leicht von der Hand.
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Auf dem Hintergrund dieser Erfahrung: Was für eine Verheißung, dass Gott seine Weisung, seine Lebensgesetze, in das Herz der Menschen schreiben, in unser Inneres legen will! Dann können wir gar nicht mehr anders als so zu handeln, dass wir friedvoll und lebensförderlich mit uns und miteinander umgehen. Neid und Herzlosigkeit haben hier keinen Platz, sondern Mitgefühl und Barmherzigkeit.
Eine solche Welt wünsche ich mir! – Und überall da, wo Mensch sich von Herzen für das Leben einsetzen, kann ich sie schon entdecken.
Für diese Woche nehme ich mir vor: mit ganzem Herzen bei den Menschen und Aufgaben zu sein, die mir begegnen. – Weil es mir ein Herzensanliegen ist, dass die Welt des Lebens voll ist, und ich dazu beitragen kann!
Inga Schmitt