Von innen strahlen
Bibelfenster zum 28. Februar 2013:
Jesus nahm Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß.
Einheitsübersetzung, Lukas 9, 28-29
Ich warte auf dem vollen Bahnsteig. Dort drüben ist ein junger Mann mit seinem Handy beschäftigt, vermutlich spielt er irgendetwas. Plötzlich verändert sich sein Ausdruck. Nein, das ist kein Spiel, der ganze Kerl strahlt auf. Sieht aus, als hätte er eine besonders schöne SMS bekommen… Ankunft des ICs aus dem Süden. Ich beobachte die alte Dame, die neben mir wartet. Plötzlich strafft sich ihr Körper, sie reißt die Arme in die Höhe und winkt. Strahlend schließt sie eine junge Frau in die Arme. Die Wiedersehensfreude kann man ihr ansehen. Ich hab noch so ein Bild vor Augen: meine Freundin, die mir erzählt hat, dass sie nun endlich, endlich schwanger ist! Nie sind Menschen schöner als im Glück. Kein Makeup dieser Welt, kein Maskenbildner kriegt das hin, dieses Leuchten von innen.
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All das fällt mir ein, als ich bei diesem Evangelium schon nach zwei Sätzen hängenbleibe. Jesus leuchtet, wenn er betet. Könnte Beten so sein: Dem Glück begegnen? Die ersehnte Botschaft hören, ein Wiedersehen nach langer Zeit, die Erfüllung des größten Wunsches? Beten als Herzklopfen, als Heimkehr, als Blick in eine Zukunft, die sich grade neu eröffnet…
Martina Kreidler-Kos, Frauenseelsorge