Bischof Bode als … bischöflicher Mitbruder
Bischof Felix Genn aus Münster kennt Franz-Josef Bode schon seit dem Studium in den 1970er Jahren in Regensburg. Seit damals ist der Kontakt nicht abgerissen und hat zu vielen guten Begegnungen geführt – auch wenn beide nicht immer einer Meinung sind.
Seit 1971 kenne ich Bischof Franz-Josef. Wir haben zusammen in Regensburg studiert, und uns führte das Interesse an der Theologie von Joseph Ratzinger zusammen. Das hat auch eine menschliche Beziehung ermöglicht, die seit dieser Zeit ununterbrochen anhält. Wir haben uns auch nach der Zeit des Studiums in Regensburg immer wieder getroffen, haben in der Zeit nach der Priesterweihe den Kontakt gepflegt. Wir durften dabei feststellen, dass wir viele Aufgaben in unseren Diözesen tun konnten, die ähnlich gelagert sind: In der Seelsorge einer Pfarrei, in der Ausbildung der Priester, in der theologischen Wissenschaft mit dem Ziel einer Promotion.
Als ich 1999 zum Weihbischof in Trier ernannt wurde, war für mich klar, den Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode, zu bitten, Mitkonsekrator meiner Weihe zu sein, was er auch gerne angenommen hat. So kamen wir in der Bischofskonferenz immer wieder zusammen, bis uns schließlich die Nachbarschaft zwischen den beiden Diözesen ermöglichte, die Kontakte, die durch die Arbeit im Bischöflichen Dienst oft menschliche Beziehungen zurücktreten lässt, wieder zu intensivieren. Regelmäßig haben wir das gepflegt, als er im Bistum Osnabrück die Möglichkeit eröffnete, jeden Montagabend eine Anbetung im Osnabrücker Dom zu halten. Ich bin dann öfter dorthin gefahren und habe mit ihm vor dem Allerheiligsten gebetet. Im Anschluss daran haben wir uns noch zu einem Gespräch getroffen.
In der Beurteilung mancher Situationen gingen unsere Meinungen nicht immer konform, aber wir haben einen gemeinsamen Weg gefunden, der es ermöglichte, aus der jeweiligen Blickrichtung, die auch durch die Situation eines Bistums geprägt ist, die menschliche Beziehung in keiner Weise zerbrechen zu lassen. Mir persönlich war das besonders wichtig in der Zeit, in der er wirklich durch eine Passion gegangen ist, als er aufgrund seiner Erkrankungen viele Monate für den Bischöflichen Dienst nicht zur Verfügung stand.
Ich durfte immer wieder erleben, aus welchen Quellen Franz-Josef Bode lebt, wie er seinen Dienst als Seelsorger und Pastor des ihm anvertrauten Bistums verstanden hat, und wie er aus dieser Haltung heraus bestimmte Fragestellungen anging und zu lösen versuchte. Auch an dem Prozess, der zur Emeritierung führte, hat er mich teilnehmen lassen, so dass ich mich freue zu sehen, wie sehr er mit dieser Entscheidung im Frieden ist. Deshalb wünsche ich ihm von ganzem Herzen, dass er jetzt in einer Phase, in der er nicht mehr so gefordert ist, auch Zeit zur Muße, zum Nachdenken, zum Gebet, zum Studium und zur Pflege seiner persönlichen kulturellen und menschlichen Interessen findet. An der Beziehung zwischen ihm und mir wird es sicherlich keine Abstriche geben.