Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat in seiner Silvesterpredigt dazu aufgerufen, Glaube und Kirche einladend und zukunftsfähig zu halten. Nach den schweren Erschütterungen durch den Missbrauchsskandal gehe es darum, neue Glaubwürdigkeit und neues Vertrauen zu gewinnen, betonte Bode am 31. Dezember im Osnabrücker Dom. Dabei müssten auch besonders die zahlreichen Dienste von Ehrenamtlichen und Freiwilligen „begleitet, anerkannt und wertgeschätzt“ werden.
Trotz aller Anfeindungen und allen Misstrauens seien viele Menschen bereit, den Weg der Kirche aktiv mit zu gestalten, sagte Bode. Das zeigten auch die zahlreichen Briefe und Solidaritätsbekundungen, die er als Bischof erhalten habe. Es gebe auch nach wie vor ein großes Interesse an ehrenamtlicher Arbeit. „Kirche und Religion sind weiterhin der zweitgrößte Bereich für ehrenamtliches Engagement, besonders die Caritas“, betonte Bode. Das Ehrenamt dürfe aber auf keinen Fall nur „Notnagel in schwierigen Zeiten“ sein. Es gehöre vielmehr „zur Substanz unseres christlichen Glaubens“.
Bei der Suche nach Wegen aus der derzeitigen Krise sei ein „neues Miteinander von Priestern, Diakonen und Laien einer der wichtigsten Wege“, unterstrich Bode. Alle Hauptberuflichen in der Kirche müssten noch mehr „verbindliche Partner“ für die freiwillig Engagierten werden und sich um deren Fragen, Anregungen und Wünsche kümmern. Bode kündigte an, am 4. September 2011 alle Ehrenamtlichen des Bistums zum Dank für ihr Engagement nach Osnabrück zu einer gemeinsamen Begegnung einzuladen.
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