Bistum geht mit Leitwort „verändert bleiben“ Schritte in die Zukunft

Claim verändert bleiben Transformationsprozess im Bistum Osnabrück

Transformationsprozess Thema bei Treffen von mehr als 600 Mitarbeitenden

Die Gestaltung der Veränderungsprozesse, die das Bistum Osnabrück in den kommenden Jahren erwarten, stand im Mittelpunkt eines „Tags der Begegnung“ mit mehr als 600 Mitarbeitenden in der OsnabrückHalle. Vorgestellt wurde dabei unter anderem die Kampagne „verändert bleiben“, die der Transformation im Bistum ein Motto gibt.

Bischof Dominicus Meier OSB machte bei dem Treffen deutlich, dass er auf das Engagement aller im Bistum setze, um die Herausforderungen des laufenden Transformationsprozesses zu bewältigen. „Ich möchte mit ihnen die Zukunft gestalten“, so Bischof Dominicus.

Dieser Weg solle allen Beteiligten die größtmögliche Freiheit geben: „Es passt nicht zu meinem Verständnis vom Bischofsamt, alles von Oben und allein zu gestalten. Ich möchte nicht einfach durch einen autoritären Leitungsstil etwas von dem verschenken, was ich als eine Stärke in diesem Bistum sehe: Die Vielfalt der Regionen und der Menschen, ihre Kompetenz, ihr Wissen und ihr Engagement“, so Bischof Dominicus.

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Gleichzeitig ermutigte er, Neues auszuprobieren, „ohne stets zu fragen, ob der Bischof das wirklich will“, und kreative Ideen zuzulassen. „Beziehen Sie viele Menschen mit ein. Vergessen Sie bitte dabei nicht die Jugend – sie ist unsere Zukunft.“ Auch Einrichtungen für Bildung, Beratung und Caritas seien Kirchorte und müssten bei den nötigen Veränderungen vor Ort mitgedacht werden. Ausdrücklich sprach er sich für mehr ökumenische Zusammenarbeit aus. Gleichzeitig bat er darum, dass auch die Bistumsleitung frühzeitig in Prozesse eingebunden werde. „Wenn wir eine synodale Kirche sein wollen, dann brauchen wir den offenen und transparenten Weg des Dialoges“, so Bischof Dominicus.

Bischof Dominicus kündigte auch an, einen Diözesanpastoralrat zu schaffen, in den unter anderem Mitglieder verschiedener Bistumsgremien berufen werden. Mit dem Diözesanpastoralrat wolle er „grundlegende Entscheidungen für die Sendung der Kirche von Osnabrück und das Heil der Menschen“ beraten und gemeinsam beschließen. Auf diese Weise berücksichtige man auch die Vorgaben für eine synodale Kirche, wie sie bei der jüngsten Bischofssynode in Rom entschieden wurden, so der Bischof.

Weil: „Kirche muss sich zu fundamentalen Fragen der Gesellschaft äußern“

Gast auf dem „Tag der Begegnung“ war der frühere niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Kirchen zum unersetzlichen Kitt der Gesellschaft gehören“, sagte er. Er mahnte aber auch, dass sich Kirche selbstbewusster mit ihren Themen melden müsse. Kirche müsse rausgehen zu den Menschen, digitaler werden, mehr mit anderen Religionen und Konfessionen zusammenarbeiten. Aber sich auch in öffentliche Debatten einmischen: „Die Kirche muss sich zu fundamentalen Fragen der Gesellschaft äußern und darf da nicht stumm bleiben – sonst reden andere für sie.“

Die Kampagne „verändert bleiben“

Die Kampagne „verändert bleiben“ wurde in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kommunikationsagentur „gobasil“ erdacht und entworfen. „Es sind nur zwei Wörter, aber die haben es in sich“ so die Geschäftsführerin Eva Jung bei der Vorstellung. Das Logo, das unter anderem aus zwei Linien besteht, die den Schriftzug fortführen und kreativ gefüllt werden können, biete viel Spielraum für alles, was mit dem Transformationsprozess im Bistum Osnabrück zusammenhänge. Grafisch umgesetzt wurden auch acht „Orientierungspunkte für eine künftige Kirche“, an denen sich die Veränderungsprozesse im Bistum inhaltlich ausrichten.

Neben der Vorstellung der Kampagne beschäftigten sich die Teilnehmenden am „Tag der Begegnung“ in unterschiedlichen Workshops mit verschiedenen Aspekten der Transformation im Bistum.

Transformationsprozess im Bistum Osnabrück

Das Bistum Osnabrück befindet sich derzeit in einem Transformationsprozess. Dieser ist die Reaktion auf einen grundlegenden Wandel in Kirche und Gesellschaft: Die Zahl der Kirchenmitglieder geht zurück, sinkende Einnahmen beeinflussen ebenso wie sich ändernde Interessen und Bedarfe von Menschen die Frage, welche Einrichtungen und Angebote künftig das Gesicht der Kirche vor Ort prägen. In einem offenen und kontinuierlichen Prozess sollen sich Vorgaben zur finanziellen Konsolidierung mit einer inhaltlichen Vision verbinden.

Ein erster Konsolidierungsprozess wurde bereits im Jahr 2021 von der damaligen Bistumsleitung angestoßen. In den Folgejahren wurde diese Ziele weiterentwickelt. Unter der Leitung von Bischof Dominicus wurden weitere Schritte auf dem eingeschlagenen Weg gegangen. So starteten beispielsweise die ersten Dekanatsprozesse, um konkrete Veränderungen in den Kirchengemeinden stärker entlang der regional unterschiedlichen Bedarfe und Möglichkeiten vor Ort zu entwickeln.

Weitere Eindrücke vom Tag der Begegnung gibt es hier in der Bildergalerie: