In einem Bußgottesdienst am kommenden Sonntag (28. November) um 17 Uhr im Osnabrücker Dom legt Bischof Franz-Josef Bode ein Schuldbekenntnis für die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ab.
Vertreter der Räte und Gremien des Bistums Osnabrück hatten den Bischof auf einer Klausurtagung Mitte September um ein solches Zeichen gebeten. Als Bischof von Osnabrück trägt er dabei die Schuld vor Gott, die die katholische Kirche im Bistum Osnabrück bei den Fällen sexuellen Missbrauchs durch Priester und andere kirchliche Mitarbeiter auf sich geladen hat – vor allem durch ein „Klima der Verschleierung“, durch Vertrauensbruch und Machtmissbrauch.
Im Juni hatte Bode die Opfer sexuellen Missbrauchs öffentlich um Entschuldigung gebeten und zuvor auch mit Betroffenen persönlich Kontakt aufgenommen. In dem Bußgottesdienst am Sonntag soll die Schuld der Kirche vor Gott getragen werden. Im Bistum Osnabrück waren 28 Hinweise auf Missbräuche eingegangenen, die sich auf 21 verschiedene Personen bezogen, davon 16 Priester. Elf von ihnen sind bereits verstorben. In dem Schuldbekenntnis, das Bode in seiner Funktion als Bischof von Osnabrück ablegt, geht es um die „strukturelle Sünde“ der Kirche, bei der von Verantwortlichen mehr auf den „guten Ruf der Kirche“ als auf das Leid der Missbrauchsopfer geachtet wurde. Nach den Worten von Generalvikar Theo Paul ist es jetzt wichtig, sich weiter für die Opfer und für Veränderungen im Miteinander der Kirche einzusetzen. „Wir können aber den Weg nach vorn nicht in rechter Weise gehen ohne ein offenes und ehrliches Schuldbekenntnis vor Gott“, heißt es in einer Einladung zu dem Bußgottesdienst an Priester und andere kirchliche Mitarbeiter.
Hinweis an die Redaktionen: Zu dem Bußgottesdienst sind auch Text- und Bildberichterstatter herzlich eingeladen. Für sie sind in der Nähe des Altars Plätze reserviert. Vor allem Bildberichterstatter werden gebeten, sich in der Pressestelle telefonisch oder per E-Mail anzumelden, da im Dom nur ein begrenzter Bereich für Foto- und Filmaufnahmen zur Verfügung steht. E-Mail: h.haarmann@bistum-os.de, Telefon: 0541 318-510.