Der Platz des Bischofs
Die Kathedra, der Bischofssitz, spielt eine besondere Rolle bei der Einführungsfeier. Als Kathedra bezeichnet man den Bischofsstuhl in einer Domkirche (Kathedrale). Sie ist seit alters her Symbol der Vollmacht eines öffentlichen Amtsträgers. Im Kirchenbau bekam die Kathedra einen herausgehobenen Platz beim Altar und steht auch für die Aufgabe des Bischofs, zu leiten und zu lehren.
Der heutige Bischofsstuhl im Osnabrücker Dom wurde Mitte der 1970er Jahre vom Kölner Bildhauer Prof. Elmar Hillebrand geschaffen. Sie ersetzte den Bischofsthron von Johann Balthasar Seling aus dem Jahr 1894. Die imposante Thronanlage entsprach nicht mehr dem Kirchen- und Leitungsverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils und wurde infolgedessen bereits 1969 entfernt.
IIn die Rückenlehne des neuen Bischofsstuhls wurde das Wappen von Bischof Helmut Hermann Wittler eingeschnitten. Für Wittlers Nachfolger Ludwig Averkamp und Franz-Josef Bode wurden später Rückenkissen gefertigt, auf denen das jeweilige Bischofswappen eingearbeitet war.
Seit dem Rücktritt von Franz-Josef Bode ist die Kathedra im Osnabrücker Dom verwaist, was durch die Entfernung des Rücken- und Sitzpolsters sichtbar ist. Am 8. September 2024 wird der neue Bischof Dominicus Meier OSB im Rahmen seines Einführungsgottesdienstes zur Kathedra geleitet und mit der ersten „Besetzung“ die Leitung des Bistums Osnabrück übernehmen. Das Wappen des neuen Bischofs im Sitzpolster wurde in der Paramentenwerkstatt im Kloster der Benediktinerinnen am Hasetor in Osnabrück gefertigt.