Die Kraft des Kindes

Vater mit Kind am Strand vor Sonnenuntergang
Bild: unsplash.com; Derek Thomson

Da brachte man Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber wiesen die Leute zurecht. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

Markus 10, 13-16

 

Eine Gruppe ist auf einer Pilgerreise. Ein Ehepaar hat ein kleines eineinhalb Jahre altes Kind dabei. Dieses Kind verändert die Atmosphäre in der ganzen Pilgergruppe. Immer wieder wenden sich die Mitpilgernden dem kleinen Wesen freundlich zu. Es löst in allen Erwachsenen den Impuls aus, sich auf Augenhöhe zu ihm zu begeben. Es bewirkt – einfach durch sein Dabeisein – eine Grundstimmung des Wohlwollens. Das ist das Wunderbare, dass in den Mitpilgernden die Bereitschaft wach wird, dem Kind Wohlergehen, Schutz, Liebe zukommen zu lassen.

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Diese Kraft des Kindes wird Jesus vertraut gewesen sein, als er ein Kind in die Mitte der Erwachsenen stellte: „Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht!“ Lasst euch durch die Kinder zur Güte und Liebe bewegen.

Wie schlimm und eigentlich unbegreiflich ist es, dass Erwachsene die große Offenheit und die Vertrauenskraft des Kindes missbrauchen können und seinen Vertrauenskern bleibend zerstören. Das Kind macht den Erwachsenen zu einem Wohl-Täter, ein Verbrechen ist es, wenn der Erwachsene zum Übel-Täter am Kind wird.

P. Franz Richardt