Die Osnabrücker Wärmestube, Anlaufstelle für Wohnungslose und andere Bedürftige, ist 30 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum gab es keinen großen Festakt, sondern ein einfaches Grillfest für Besucher, Helfer und Belegschaft. Ein Gottesdienst mit Bischof Franz-Josef Bode bildete den Auftakt zur Feier.
"Man kann viel reden. Glaubwürdig wird man erst, wenn man etwas tut", lobte Bode in seiner Predigt die ehrenamtlich Engagierten in der Hilfsstelle. Die Wärmestube, in der Bedürftige mit kostenlosem Essen und sauberer Kleidung versorgt werden, ist für Bode ein "Ort der Hoffnung". Hier werde etwas Wichtiges und Sinnvolles für die Sozialkultur der Region geleistet.
Für Diakon Joachim Meyer, Leiter der Hilfsstelle, ist die Wärmestube an der Bramscher Straße 158 das niedrigschwelligste Hilfsangebot in Osnabrück. "Zu uns kann jeder kommen. Niemand muss seinen Ausweis vorzeigen und keiner wird gefragt, ob er wirklich hilfsbedürftig ist", stellt er fest. Etwa 40 bis 80 Gäste kommen jeden Tag, wobei die Anzahl zum Monatsende hin steigt, wenn das Geld knapper wird. Neben Wohnungslosen sind auch Menschen unter den Gästen, deren Rente nicht ausreicht, die unter Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht leiden oder die psychisch erkrankt sind.
Täglich ab sieben Uhr können Gäste kostenlos Frühstück und Mittagessen erhalten, Sanitär-, Ruhe- und Aufenthaltsräume nutzen, sich neu einkleiden oder ihre Sachen waschen lassen. Außerdem bietet eine Töpferwerkstatt Beschäftigungsmöglichkeiten an.
Bereits seit 1981 besteht die Hilfsstelle, die von dem Franziskaner Bruder Otger gegründet wurde. Jeden Tag kommen ehrenamtliche Helfer, um das Mittagessen zu kochen oder in der Kleiderkammer zu helfen.
Weil die Wärmestube nicht über eigene Mittel verfügt und keine Zuschüsse erhält, ist sie auf Spenden angewiesen. Lutz Birkemeyer, Leiter des Referats Bischöflicher Stuhl, dankte anlässlich des Jubiläums allen Spendern und Förderern der vergangenen 30 Jahre: "Nur durch Sie konnte das Angebot aufrecht erhalten und erweitert werden."
Hilfe erhält die Wärmestube auch durch Lebensmittelspenden von Einzel- und Großhändlern. Da aber die Menge der Spendenware zurückgeht, betont Diakon Joachim Meyer: "Finanzielle Unterstützung wird immer wichtiger für uns."
Wer mithelfen oder spenden möchte, findet weitere Informationen im Internet unter www.waermestube-os.de.
Ansprechpartner beim Bischöflichen Generalvikariat ist Lutz Birkemeyer, erreichbar unter Telefon 0541 318-175 oder
per E-Mail l.birkemeyer@bistum-os.de.