„Eine Kirche, die nicht hofft, ist überflüssig“
Bischof Dominicus Meier OSB eröffnet das Heilige Jahr im Bistum Osnabrück
Bischof Dominicus eröffnete das von Papst Franziskus für 2025 ausgerufene Heilige Jahr mit einem Gottesdienst am Silvesterabend im Osnabrücker Dom St. Petrus. Heilige Jahre sind besondere Ereignisse in der katholischen Kirche. Sie werden in der Regel alle 25 Jahre gefeiert. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“.
„Wir wollen ein Jahr der Hoffnung, ein Jahr der Zuversicht und ein Jahr der Liebe eröffnen.
Das Heilige Jahr der Hoffnung kann vor allem in Zeiten des Krieges und angesichts der unfassbaren Nachrichten wie derer aus Magdeburg eine Erinnerung an unseren christlichen Auftrag sein, eine frohmachende Botschaft zu verkünden“, so Bischof Dominicus im Eröffnungsgottesdienst.
Weitere Infos
- Pilgerangebote und weitere Informationen zum Heiligen Jahres finden sich hier.
- Der Gottesdienst zur Eröffnung des Heiligen Jahres wurde im Internet übertragen – hier geht’s zur Aufzeichnung.
Gott habe den Auftrag an die Menschen gegeben, Pilger der Hoffnung zu sein: „Eine Kirche, die nicht hofft, ist überflüssig. Eine Kirche, die nicht hofft, ist nicht glaubwürdig. Eine Kirche, die nicht hofft, kann nicht solidarisch leben und andere zur Hoffnung einladen. Eine Kirche, die nicht hofft, hat ihren Auftrag in Kirche und Gesellschaft verfehlt“, sagte Bischof Dominicus.
Bischof benennt drei Vorbilder für Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung
Dabei seien die Christen heute als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung nicht allein. Der Bischof verwies auf drei Persönlichkeiten, die das Leitwort des Heiligen Jahres mit ihrem Lebenszeugnis verdeutlichten: der Selige Niels Stensen, der sich als Arzt und Bischof für die Menschen einsetzte, gebe ein Beispiel dafür, dass man nicht beim Vordergründigen stehenbleiben, sondern nach dem tieferen Geheimnis fragen muss und davon überzeugt sein kann, dass in jeden Menschen ein guter Kern gelegt wurde.
Die Ordensschwester Ruth Pfau, die sich für Leprakranke in Pakistan engagierte, sei ein Vorbild dafür, als Pilgerin der Hoffnung die Not der Menschen zu sehen, sich davon anrühren zu lassen und neue Wege zu wagen, indem man Brücken des Verstehens und der Solidarität baut.
Der Selige Hermann Lange, der sich als einer der „Lübecker Märtyrer“ im Widerstand gegen die Nationalsozialisten einsetzte, sei davon überzeugt gewesen, dass Gott die Liebe ist und sich jedes Menschenlebens annimmt. Als Pilger der Hoffnung könne man von ihm lernen, dass man sich für die christlichen Werte unserer Gesellschaft einsetzen und klar Ja zu Demokratie und deutlich Nein zu Parteien sagen muss, die diese Werte nicht akzeptieren wollen oder sogar infrage stellen.
Sechs „Orte der Hoffnung“ im Bistum Osnabrück
Bischof Dominicus benannte im Eröffnungsgottesdienst auch verschiedene „Orte der Hoffnung“, die im Bistum Osnabrück liegen. Im Heiligen Jahr seien dies Orte, an denen durch das persönliche Gebet, die gemeinsame Feier der Gottesdienste oder das Entzünden von Kerzen Räume der Hoffnung offengehalten werden. Die Orte würden durch ihre je spezifische Prägung zum Frieden und zur Versöhnung mit Gott, mit dem anderen und mit sich selbst einladen.
Neben dem Dom St. Petrus in Osnabrück als geistlichem Zentrum des Bistums sind dies:
- Die Propsteikirche St. Johann in Bremen als Ort, der die Hoffnung auf ein Leben in Einheit in Vielfalt in der Kirche lebendig hält.
- Kloster Lage in Lage-Rieste als Ort, an dem Menschen durch das Tragen des Kreuzes in Krankheit und Trauer Hoffnung und Zuspruch erfahren.
- Die Kirche St. Johannes Apostel in Wietmarschen als Ort der Marienverehrung, an dem die Wallfahrtstradition lebendig gefeiert und über Generationen weitergegeben wird als ein Schatz einer langen Gebetstradition.
- Die Gebetsstätte Heede als Ort des Gebetes und der stillen Anbetung
- Die Kirche St. Johannes in Wallenhorst-Rulle als ein Wallfahrtsort mit dynamischer Tradition, der Altes und Neues verbindet und jungen Menschen ein Hoffnungsort ist.