Energiekrise: Kirchen nutzen Steuermehreinnahmen zur Unterstützung der Schwächsten
Die evangelischen und katholischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen werden die Steuermehreinnahmen, die sich für die Kirchen aus der Energiepreispauschale des Bundes ergeben, gezielt in diakonischen und caritativen Angeboten für die Schwächsten in dieser Krisensituation einsetzen. Darauf haben sich alle evangelischen Kirchen und katholischen Bistümer in Niedersachsen und Bremen sowie das Bischöflich Münstersche Offizialat für die Katholische Kirche im Oldenburger Land in dieser Ausnahmesituation verständigt. Die Kirchen folgen damit einer Empfehlung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutsche Bischofskonferenz (DBK).
„Als evangelische und katholische Kirchen sind wir verantwortlich, Menschen unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung in Notsituationen zu helfen. Zugleich müssen wir selbst nachhaltig wirtschaften und den Energieverbrauch deutlich senken“, heißt es in der heute von den Bischöfen und Leitenden Geistlichen in Niedersachsen und Bremen gemeinsam veröffentlichten Erklärung.
Weitere Infos
- Hier finden Sie die den kompletten Text der gemeinsame Erklärung der Bischöfe und Leitenden Geistlichen in Niedersachsen und Bremen.
- Die Empfehlung der der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutsche Bischofskonferenz (DBK) können Sie hier nachlesen.
Die Mehreinnahmen sollen ausdrücklich für zusätzliche und klar zur Linderung der Krise geeignete Projekte der Diakonie und Caritas sowie der Kirchengemeinden vor Ort verwendet werden. Diese Angebote sind offen für alle Menschen ungeachtet ihrer Religion oder Herkunft.
Nach bisher vorliegenden Schätzungen belaufen sich die zu erwartenden Kirchensteuer-Mehreinnahmen durch die Energiepreispauschale für die Kirchen in Niedersachsen und Bremen auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Das Bistum Osnabrück trägt etwa 1,2 Millionen Euro bei. Dieses Geld soll jenen Menschen zugutekommen, die am stärksten unter den Bedrängnissen der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verursachten Energiekrise auch in Niedersachsen und Bremen zu leiden haben.
Um selbst signifikant Energie zu sparen, soll die Temperatur und Beleuchtungsintensität in Kirchen und kirchlichen Gebäuden gesenkt werden, sofern diese nicht für soziale Angebote wie Wärmestuben, Lernräume oder Essensausgabe zur Verfügung stehen. Auch ohne Heizung werde es jedoch geöffnete Kirchen für Gottesdienst und Gebet geben. Energieeinsparungen können sich überdies auch durch ökumenische Kooperationen zwischen Gemeinden oder anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen ergeben.
Gemeinsame Pressemitteilung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, der Bremischen Evangelischen Kirche, der katholischen Bistümer Hildesheim und Osnabrück und des Bischöflich Münsterschen Offizialats für die Katholische Kirche im Oldenburger Land