Erste Frau übernimmt Gemeindeleitung im Bistum Osnabrück
Die katholische Pfarreiengemeinschaft Bad Iburg/Glane wird die erste Pfarreiengemeinschaft im Bistum Osnabrück, die künftig von einer Frau als Pfarrbeauftragte anstelle eines Pfarrers geleitet wird. Das haben Vertreter des Bistums am Donnerstag (28. März) mit den Gremien der Pfarreiengemeinschaft besprochen. Christine Hölscher (51) wird ihren Dienst in Bad Iburg am 1. Dezember dieses Jahres antreten.
Mit der Einführung der Gemeindeleitung durch hauptamtliche Laien – also pastoralen Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen, die nicht zum Priester geweiht sind – an einzelnen Standorten soll die weitere Zusammenlegung von Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften zu noch größeren Einheiten im Bistum Osnabrück vermieden werden. Das Kirchenrecht ermöglicht diesen Schritt, wenn es nicht genügend Priester zur Leitung der Gemeinden gibt. Der Pfarrbeauftragten steht in ihren Aufgaben ein „moderierender Priester“ zur Seite, der nicht vor Ort lebt. Die Pfarreiengemeinschaft Bad Iburg/Glane ist nach der Pfarreiengemeinschaft Wellingholzhausen/Gesmold der zweite Standort im Bistum, an dem dieses Modell umgesetzt wird.
Die künftige Pfarrbeauftragte Christine Hölscher ist ausgebildete Gemeindereferentin und derzeit als pastorale Koordinatorin in der Osnabrücker Christus-König-Gemeinde tätig. Mit Hölschers Amtsantritt als Pfarrbeauftragte in Bad Iburg wird Pastor Bernhard Brinkmann die Funktion des moderierenden Priesters übernehmen. Brinkmann ist als Krankenhausseelsorger derzeit in Bremen und künftig in Osnabrück tätig.
Ergänzt wird das Team um Hölscher durch Clemens Loth, derzeit Pfarrer in Nordhorn, der ebenfalls ab dem 1. Dezember als Pastor in der Pfarreiengemeinschaft Bad Iburg/Glane leben wird. Der derzeitige Pfarrer von Bad Iburg, Heinrich Bernhard Kraienhorst, bleibt in diesem Amt bis zum 1. Oktober und wird ab dem 1. November als Pastor in Wallenhorst-Hollage tätig.
Verbunden mit diesen personellen Veränderungen wünscht sich die Bistumsleitung um Bischof Franz-Josef Bode für die Gemeinden einen Prozess der pastoralen Neuorientierung. Schon vor der Neubesetzung werden die Gremien, das bestehende Pastoralteam und die gesamte Gemeinde eingeladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen und gemeinsam zu überlegen, wie das kirchliche Leben vor Ort zukünftig aussehen kann. Unterstützt und begleitet werden sie dabei durch Mitarbeiter des Bistums.