Bischof Bode auf der Familiensynode in Rom

Familie aus Papier liegt in geöffneten Händen
Bild: Fotolia.de, Syda Productions

Auf der Bischofssynode unter dem Titel „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ haben mehr als 270 Synodenväter im Oktober 2015 drei Wochen lang über aktuelle Fragen zur Familie in Rom beraten. Zu den drei Delegierten aus Deutschland gehört neben den Erzbischöfen Reinhard Marx und Heiner Koch auch der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.

Der Bischof von Osnabrück hat die Familiensynode als einen „wirklichen Lernprozess“ bezeichnet. „Es ist vor allem deutlich geworden, wie vielfältig und bunt Weltkirche ist“, sagt Bode. Auf den verschiedenen Kontinenten denke man unterschiedlich über Familie. So würden in anderen Teilen der Welt Einzelfragen und ein so individueller Blick, wie wir ihn in Europa hätten, gar nicht berücksichtigt. Letztendlich wollten jedoch alle verlässliche Beziehungen. Es seien die Grundwerte, die die Menschen teilen. Daher sei es nicht gut, die Bedeutung der Synode an Details zu messen. „Diese Vielfalt ist ein Reichtum, macht aber gleichzeitig die Bewegung nach vorne schwierig“, betont er.

Eindrücke aus erster Hand: Bischof Bode im Pressegespräch nach der Familiensynode in Rom
Eindrücke aus erster Hand: Bischof Bode im Pressegespräch nach der Familiensynode in Rom Bild: Bistum Osnabrück

Bode: „Kirche geht die Wege der Menschen mit!“

Sein Fazit: „Kirche steht für Familien! Kirche geht die Wege der Menschen mit!“ Das sei zunächst positiv und nicht negativ. „Der Schritt, den Kirche in die Öffnung tut, ist ein relativ kleiner“, sagt Bode. Mit Blick auf die Weltkirche sei es aber ein großer Schritt. „Man darf die Relevanz eines solchen weltweiten Kongresses, in dem all die Fragen zur Ehe und Familie behandelt werden, nicht unterschätzen“, betont der Bischof.

Zufrieden zeigt sich Bode mit dem Abschlussdokument der Synode, das mit einer Zweidrittelmehrheit verabschiedet wurde. „Ich persönlich bin durchaus zufrieden, dass wir auf einen so offenen Weg gekommen sind.“ Dennoch hätte er sich an manchen Stellen „mehr Mut zu klareren Worten gewünscht“, so der Bischof. Die Synode sei jedoch „als Anstoß und Impuls, nicht als Ende eines Weges zu sehen“.

Amoris laetitia

Eine Bischofssynode hat für den Papst lediglich beratende Funktion. Nur Franziskus selbst kann jetzt Entscheidungen für die ganze Kirche treffen. Er hat das Abschlussdokument unter dem Titel „Amoris laetitia – Über die Liebe in der Familie“ veröffentlicht. Bischof Franz-Josef Bode: „Ich bin ganz begeistert von dem Text, weil er das, was wir in der Synode mit Mühen auch errungen haben, voll aufgreift.“