Für ein gewaltfreies Zusammenleben

Hand bildet Herz
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Das Jahr und der Monat Januar beginnen in der katholischen Kirche seit 50 Jahren mit dem Welttag des Friedens. Papst Franziskus hat den Weltfriedenstag am 1. Januar 2017 unter das Thema „Gewaltfreiheit: Stil einer Politik für den Frieden“ gestellt. Zu diesem Tag richtet er eine Botschaft an die Repräsentanten der Staaten und alle Menschen guten Willens, in der er die gemeinsame Verantwortung für ein gewaltloses Zusammenleben unterstreicht.

In seiner Botschaft fordert er eine weltweite Abschaffung der Atomwaffen und wirbt für Verhandlungen und den „Weg der Vernunft“. Internationale Konflikte seien nur durch Verhandlungen und auf dem „Weg der Vernunft“ zu lösen. Zugleich ruft der Papst politische und religiöse Führer zu eine Strategie der Gewaltfreiheit auf. Die Päpste zählen seit Johannes XXIII. (1958-1963) zu den prominentesten Kritikern atomarer Rüstung.

Für eine friedliche Koexistenz

Die Welt brauche eine „Ethik der Brüderlichkeit und der friedlichen Koexistenz zwischen Menschen und Völkern“, heißt es. Er appelliert dafür, dass unsere Art, in zwischenmenschlichen, gesellschaftlichen und internationalen Beziehungen miteinander umzugehen, von Liebe und Gewaltfreiheit geleitet sein möge.

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Für mehr Frieden in der Welt – den Weltfriedenstag gibt es schon seit 50 Jahren. Bild: fotolia.de, XtravaganT

Der Papst schreibt, dass wenn die Wurzel, der die Gewalt entspringt, das Herz der Menschen sei, dann sei es ganz wesentlich, den Weg der Gewaltfreiheit an erster Stelle innerhalb der Familie zu gehen. Hier müssten Spannungen oder sogar Konflikte kraftvoll, aber durch Dialog, Achtung, Suche nach dem Wohl des anderen, Barmherzigkeit und Vergebung überwunden werden, denn: „Aus dem Innern der Familie springt die Freude der Liebe auf die Welt über und strahlt in die ganze Gesellschaft aus.“

Keine Religion ist terroristisch

Weiter heißt es in der Botschaft, die Gewaltfreiheit sei ein gemeinsames Anliegen vieler Religionen. Der Papst betont mit Nachdruck, dass keine Religion terroristisch sei: „Die Gewalt ist eine Schändung des Namens Gottes. Werden wir nie müde zu wiederholen, dass der Name Gottes die Gewalt nie rechtfertigen kann. Allein der Friede ist heilig. Nur der Friede ist heilig, nicht der Krieg!“

Jede Handlung in dieser Richtung, so bescheiden sie auch sei, trage zum Aufbau einer gewaltfreien Welt bei, und das sei der erste Schritt zur Gerechtigkeit und zum Frieden. Denn: „Alle können ‚Handwerker‘ des Friedens sein.“

Der Weltfriedenstag wurde vor 50 Jahren von Papst Paul VI. eingeführt. In der ersten dieser Botschaften wendete sich der selige Papst Paul VI. an alle Völker – nicht nur an die Katholiken – mit unmissverständlichen Worten: „Es hat sich endlich ganz klar herausgestellt, dass der Friede der einzig wahre Weg menschlichen Fortschritts ist.“