Geschenke, die man nie haben wollte

Geschenke
Bild: AdobeStock.com, ActionGP

Solche Geschenke ken­nen Sie natürlich auch, nicht um­sonst startet nach Weihnachten die größte Umtauschaktion des Jah­res. Und nicht umsonst sind viele zum Verschenken von Gutschei­nen oder Geld übergegangen – da kann man einfach weniger falsch machen.

Aber so enttäuschend ein miss­lungenes Weihnachtsgeschenk auch sein mag: Schlimmer ist es, wenn das Leben Geschenke macht, die man nie haben wollte. Einen Unfall, eine Krankheit, eine Flut. Eine Kündigung. Eine Schwanger­schaft, die unglücklich ausgeht – oder gar keine Schwangerschaft. Eine gescheiterte Ehe. Eine Insolvenz. Diese Geschenke will niemand und leider ist Umtausch ausgeschlossen.

Manche Menschen, die solche Geschenke des Lebens bekommen haben, sind daran verzweifelt und zerbrochen. Andere haben es ge­schafft, irgendwann die Perspek­tive zu wechseln, nicht nur das Schreckliche zu sehen, sondern auch einen Hauch von Sinn. Zu wachsen an diesen Geschenken. Dem Leben eine neue Richtung zu geben. Neues Glück zu finden, wenn altes zerbrochen ist.

Das eindrucksvollste Beispiel dafür ist Jesus selbst. Das Kreuz ist ganz sicher kein Geschenk, das er haben wollte. „Lass diesen Kelch an mir vorübergehen“, dieses Ge­bet am Ölberg sagt alles. Ohne die­ses furchtbare Geschenk würden wir aber vermutlich nicht Weih­nachten feiern. Ohne Kreuz keine Auferstehung, ohne Auferstehung kein christlicher Glaube, ohne christlichen Glauben keine Kirche.

Keiner weiß, welche Geschenke, die niemand haben will, die kom­menden Jahre für uns bereithal­ten. Dass es welche geben wird, ist ziemlich sicher. Vielleicht hilft dann der Glaube daran, dass man nie tiefer fallen kann als in Gottes Hand. Selbst wenn der Sturz sehr schmerzhaft ist.

Artikelhinweis Kirchenbote

zurück zur Übersicht