Geschenke, die man nie haben wollte
Solche Geschenke kennen Sie natürlich auch, nicht umsonst startet nach Weihnachten die größte Umtauschaktion des Jahres. Und nicht umsonst sind viele zum Verschenken von Gutscheinen oder Geld übergegangen – da kann man einfach weniger falsch machen.
Aber so enttäuschend ein misslungenes Weihnachtsgeschenk auch sein mag: Schlimmer ist es, wenn das Leben Geschenke macht, die man nie haben wollte. Einen Unfall, eine Krankheit, eine Flut. Eine Kündigung. Eine Schwangerschaft, die unglücklich ausgeht – oder gar keine Schwangerschaft. Eine gescheiterte Ehe. Eine Insolvenz. Diese Geschenke will niemand und leider ist Umtausch ausgeschlossen.
Manche Menschen, die solche Geschenke des Lebens bekommen haben, sind daran verzweifelt und zerbrochen. Andere haben es geschafft, irgendwann die Perspektive zu wechseln, nicht nur das Schreckliche zu sehen, sondern auch einen Hauch von Sinn. Zu wachsen an diesen Geschenken. Dem Leben eine neue Richtung zu geben. Neues Glück zu finden, wenn altes zerbrochen ist.
Das eindrucksvollste Beispiel dafür ist Jesus selbst. Das Kreuz ist ganz sicher kein Geschenk, das er haben wollte. „Lass diesen Kelch an mir vorübergehen“, dieses Gebet am Ölberg sagt alles. Ohne dieses furchtbare Geschenk würden wir aber vermutlich nicht Weihnachten feiern. Ohne Kreuz keine Auferstehung, ohne Auferstehung kein christlicher Glaube, ohne christlichen Glauben keine Kirche.
Keiner weiß, welche Geschenke, die niemand haben will, die kommenden Jahre für uns bereithalten. Dass es welche geben wird, ist ziemlich sicher. Vielleicht hilft dann der Glaube daran, dass man nie tiefer fallen kann als in Gottes Hand. Selbst wenn der Sturz sehr schmerzhaft ist.