Geschenke, die unerwartet kommen

Geschenke
Bild: AdobeStock.com, ActionGP

In dieser Hinsicht ist Weihnachten das perfekte Vorbild. Denn meinen Sie wirklich, dass Maria sich Jesus aktiv gewünscht hat? Dass sie das wollte: unter unklaren Umständen schwanger werden, so jung und noch nicht einmal verheiratet? Nein, wahrscheinlich war dieses Kind war doch ein sehr unerwartetes Ge­schenk. Was nicht heißt, dass Ma­ria (und Josef) sich nicht nach ei­niger Zeit des Sich-an-den-Gedan­ken-Gewöhnens auf die Geburt ihres Sohnes gefreut haben. Auch ungeplante Schwangerschaften können zu großem Glück führen. Vielleicht hat der eine oder die andere von Ihnen das auch erlebt.

Überhaupt sind es ja oft die unerwarteten Geschenke, die am meisten Freude machen. Die, für die nicht einfach ein möglichst präziser Wunschzettel abgearbei­tet wurde. Die, die deutlich ma­chen: Da hat sich jemand etwas überlegt, da wollte mir jemand ei­ne Freude machen, da hat sich je­mand wirklich liebevoll in mich hi­neingedacht. Das kann man wür­digen, selbst wenn dieser Jemand dann doch nicht das Perfekte getroffen hat.

Und was für Weihnachten gilt, gilt auch sonst im Leben: Das Un­erwartete, das Überraschende be­glückt ganz besonders. Die zufäl­lige Begegnung, die dem Leben eine neue Richtung gibt; die im Internet aufgeploppte Stellenaus­schreibung, die ganz plötzlich ei­ne neue Perspektive bietet; das im Augenwinkel erhaschte Plakat mit dem Hinweis auf eine Initiative, deren Ziele gerade jetzt genau ins eigene Leben passen. Das sind Ge­schenke, die uns einfach zufallen.

Allerdings müssen wir auch be­reit sein, sie anzunehmen. So wie Maria bereit war, ihre Schwan­gerschaft anzunehmen. Und auch dann, wenn es, wie bei Maria, nicht sofort im ersten Moment wie das beste Geschenk von allen aussieht. An manchen finden wir eben erst nach dem Auspacken und Auspro­bieren so richtig Gefallen.

Artikelhinweis Kirchenbote

zurück zur Übersicht