Gott geht alle Wege mit
So spricht der Herr: Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser! Die ihr kein Geld habt, kommt, kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld und ohne Bezahlung Wein und Milch! Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen! Neigt euer Ohr und kommt zu mir, hört und ihr werdet aufleben! Ich schließe mit euch einen ewigen Bund: Die Erweise der Huld für David sind beständig. Siehe, ich habe ihn zum Zeugen für die Völker gemacht, zum Fürsten und Gebieter der Nationen. Siehe, eine Nation, die du nicht kennst, wirst du rufen und eine Nation, die dich nicht kannte, eilt zu dir, um des Herrn, deines Gottes, des Heiligen Israels willen, weil er dich herrlich gemacht hat. Sucht den Herrn, er lässt sich finden, ruft ihn an, er ist nah! Der Frevler soll seinen Weg verlassen, der Übeltäter seine Pläne. Er kehre um zum Herrn, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen. Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken. Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.
Jesaja 55, 1-11
Kaufen ohne Geld und ohne Bezahlung, sich satt essen an leckeren Speisen und schließlich aufleben. Das klingt super! Ich denke, diese positiven Verheißungen des Propheten Jesaja passen ganz wunderbar zum Beginn eines neuen Jahres.
Auch wenn wir in der aktuellen Situation vielleicht einen ganz anderen Eindruck haben: Schlimme Nachrichten von Kriegen und Krisen bestimmen nach wie vor das Weltgeschehen. Sowohl die Klimakrise, der Nahost-Konflikt, der Ukrainekrieg, als auch ganz unmittelbar und vor unserer eigenen Haustür: das Hochwasser in Niedersachsen, die Angst um Existenzen und viele erschöpfte Einsatzkräfte. Das macht ratlos und frustriert.
„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege“, steht bei Jesaja. Mich ermutigt das: Nicht, dass Gott immer das ganz Andere möchte und meine Gedanken und Schritte belanglos wären. Sondern: Gott geht alle Wege mit.
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Wenn ich mich sorge und keinen Ausweg weiß, verzweifelt bin oder trauere. Er weiß längst, was ich brauche: „So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.“ Das zeigt sich doch auch im neuen Jahr: Wenn Menschen sich für Nachhaltigkeit einsetzen oder in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Wenn sie ihr eigenes Wohl zurückstellen. Wenn THW und Feuerwehr unermüdlich im Einsatz sind – ehrenamtlich und ohne Bezahlung. Wenn Helferinnen und Helfer aus ganz Deutschland nach Niedersachsen kommen, sich so viele solidarisch zeigen und mit anpacken.
Gott geht alle Wege mit.
Aufleben statt aufgeben!
Darauf darf ich mich verlassen, auf den „ewigen Bund“, den Gott mit uns schließt – im neuen Jahr und überhaupt.
Katharina Engelen