Grüße aus El Salvador

Pilgergruppe in San Salvador
Die Pilgergruppe in San Salvador Bild: privat

Seit Montag sind wir nun unterwegs: Junge Erwachsene aus dem Bistum Osnabrück, unser Generalvikar Theo Paul und ich. Das Ziel unserer Reise: San Salvador und Panama-Stadt, wo wir zusammen mit vielen anderen Jugendlichen aus der ganzen Welt und Papst Franziskus am Weltjugendtag teilnehmen. Seit Dienstagabend sind wir in San Salvador.

Über den Autor

Johannes Wübbe ist Weihbischof in unserem Bistum. Auf wen er in seinem Alltag trifft und was ihn bewegt – wir werden das in seinen Blogbeiträgen verfolgen.

Am Mittwoch waren wir auf den Spuren des ermordeten Bischofs Oscar Romero, den Papst Franziskus am 14. Oktober in Rom heilig gesprochen hat. Wir haben die Kapelle besucht, in der er während der Messe bei den Wandlungsworten ermordet wurde, sein Wohnhaus und sein Grab in der Kathedrale. Ein Priester, der ihn persönlich kannte, hat uns begleitet. Immer wieder betonte er, dass Oscar Romero einfach das Wort Jesu lebte. Eine Botschaft, die klar betont, dass die Menschen alle gleich sind, dass es keine Ausbeutung und Unterdrückung geben darf. Aber genau das erlebte er und viele andere Tag für Tag. Das prangerte er deutlich an. Er wusste, dass das gefährlich – lebensgefährlich – war. Deshalb ließ er sich z.B. nicht mehr fahren, fuhr nur noch selber, um mögliche Fahrer nicht zu gefährden. Er starb für das Wort Gottes und für sein Volk.

Noch in seiner letzten Predigt forderte er die Militärs und Politiker auf, sich für die Menschen und die Gerechtigkeit einzusetzen.

Pilgergruppe in San Slavador
Die Pilgergruppe besucht verschiedene soziale Projekte in El Salvador. Bild: privat

Viele Menschen tun das hier – in einem Land, in dem wir heute erfahren durften, dass es nicht nur Dunkelheit, sondern auch viel Licht gibt. Das haben wir zum Beispiel in einem Projekt erlebt, in dem sich Geistliche, Lehrer und Psychologinnen um Jugendliche kümmern, die aus den berüchtigten Jugendbanden aussteigen wollen. Ein langer und steiniger Weg für alle Seiten, der aber Perspektive und Licht bedeutet, wie uns die Jugendlichen gesagt haben. Am Nachmittag haben wir dann in einer Landgemeinde viele getroffen, Ältere wie Jüngere, die das Leben in die Hand nehmen: weil sie sich für die Rechte der Benachteiligten einsetzen oder schon als Jugendliche in Selbstverantwortung Kaffee, Honig oder Käse produzieren, um das dann zu verkaufen und sich so eine Zukunft zu erarbeiten.

Auf der Rückfahrt haben wir uns gefragt: Was heißt das für uns? Wie können wir den Menschen hier helfen? Wie müssen wir unser Leben verändern, damit andere eine glaubhafte Zukunft finden? Wie sind wir glaubhaft Christen?

Wir suchen noch nach Antworten, die uns auch herausfordern können. Aber was wir hier erlebt haben, macht Mut, dass sie zu finden sind und auch wir sie dann leben können. Wahrscheinlich wird es nicht nur einfach werden, aber es bedeutet Zukunft und Licht für Menschen weltweit. Und die Botschaft Jesu bleibt nicht nur ein Traum …

 

Hier noch einige Eindrücke:

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