Immer mehr Menschen suchen Rat und Hilfe in den zehn psychologischen Beratungsstellen des Bistums Osnabrück: Im vergangenen Jahr kamen rund 5.500 Einzelpersonen oder Familien, 100 mehr als im Jahr davor. „Die Nachfrage nach Erziehungsberatung pendelt sich auf konstant hohem Niveau ein, Ehe- und Lebensberatungsbedarfe nehmen zu“, betont der Leiter des Referates für Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung im Bistum, Bernhard Plois, in dem am Freitag (25. Mai) in Osnabrück vorgelegten Jahresbericht 2011.
Dem Bericht zufolge ging es in rund 74 Prozent aller Fälle um Erziehungsberatung. Gerade Kinder seien in der heutigen Zeit einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt. Trennung der Eltern und „Ignoranz gegenüber notwendiger kindlicher Bindung“ erforderten wachsen Beratungsbedarf. Die inzwischen zurückgehende Zahl an Kindern und Jugendlichen in der Gesamtbevölkerung habe nicht zu einem entsprechenden Rückgang in der Nachfrage nach Erziehungsberatung geführt. Deutlich kritisch wird in dem Jahresbericht die Fremdbetreuung von Kindern unter drei Jahren bewertet. Insbesondere die Auffassung, dass frühkindliche Fremdbetreuung besser für die Entwicklung des Kindes sei, sei nur in einem geringeren Teil der Fälle richtig, heißt es in dem Bericht.
Das Bistum Osnabrück unterhält Beratungsstellen in Osnabrück (2), Bassum, Bersenbrück, Georgsmarienhütte, Lingen, Meppen, Nordhorn, Papenburg und Sulingen. In den Einrichtungen arbeiten insgesamt 161 Beraterinnen und Berater, die sich 59 Vollzeitstellen teilen. Für die Beratungsstellen stellte das Bistum im vergangenen Jahr über 1,6 Millionen Euro zur Verfügung, rund 1,9 Millionen Euro wurden von den öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe finanziert.
Internet: www.efle-beratung.de