In der Stille Gott hören

Turm aus Steinen
Bild: pixabay.com, Wokandapix

Schwester Simone Remmert CJ hat jahrelange Erfahrung im Meditieren. Als geistliche Begleiterin und pastorale Mitarbeiterin im Bistum Osnabrück hat sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen schon in verschiedensten Zusammenhängen weiter gegeben. Im Interview erzählt sie, was Meditation für sie so besonders wertvoll macht.

Was ist das Gute am Meditieren?

Es hilft dabei, entspannter und bewusster bei sich in der Gegenwart zu sein – nicht bei anderen Dingen, nicht bei der Arbeit oder sonst wo. Und wenn man das regelmäßig macht, wirkt es in den Alltag hinein – selbst in der Schlange vor der Supermarktkasse oder unterwegs im Auto. Das ist eine wunderbare Erfahrung.

Welche Erfahrungen machen Sie selbst?

Simone Remmert CJ
Schwester Simone Remmert

Ich meditiere schon sehr lange, das gehört für mich unabdingbar zu jedem Tag dazu. Ich brauche das, um meine Gottesbeziehung zu vertiefen. Nur in der Stille kann ich Gott hören. Morgens lese ich dafür eine Stelle in der Bibel oder in einem anderen spirituellen Buch, manchmal male ich auch etwas und dann gehe ich in die Stille. Das ist für mich ein Lebenselixier.

Was braucht man denn für eine Meditation?

Keine besondere Ausrüstung – nur sich selbst, einen ruhigen Raum, einen Stuhl oder einen Platz auf dem Boden. Aber man muss sich eben die Zeit nehmen, die Meditation bewusst in den Alltag einzubauen: das Telefon und das Radio abstellen, einfach nichts tun und die Gedanken loslassen. Da reichen anfangs schon fünf Minuten bei einer Tasse Tee. 

Warum?

Weitere Infos

Damit geht eine hohe Verantwortung einher, weil in der Stille der Meditation innerlich viel passieren kann. Die Menschen suchen Angebote, wo sie ruhig werden und Kraft tanken, wo sie eine intensive Gottesbeziehung erleben können. Aber die dürfen nicht nur exklusiv in größeren Städten stattfinden, sondern wir müssen damit in die Fläche gehen. Wir Kursleiterinnen wollen unser Wissen darüber teilen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermutigen, solche Gruppen in ihren Orten selbst zu initiieren.