Jesus, ein Pilger der Hoffnung

In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf. Und es geschah: Er kam in die Nähe von Betfage und Betanien, an den Berg, der Ölberg heißt, da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann antwortet: Der Herr braucht es. Die Ausgesandten machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie das Fohlen losbanden, sagten die Leute, denen es gehörte: Warum bindet ihr das Fohlen los? Sie antworteten: Weil der Herr es braucht. Dann führten sie es zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Fohlen und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus. Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.
Lukas 19,28-40
Das Heilige Jahr 2025 folgt dem Motto: „Pilger der Hoffnung“ – ein Titel, der für mich auch zu Jesus am Palmsonntag perfekt passt!
Wir lesen im Lukas-Evangelium, wie er die Regie übernimmt und seinen Jünger:innen Anweisungen gibt, wie der Einzug in Jerusalem zu laufen hat: „ … da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann antwortet: Der Herr braucht es.“ (Lk 19,29-31)
Das ist seine Rolle, die er kennt und in der er seit drei Jahren mit seinen Freund:innen unterwegs ist: Er geht vor, die anderem folgen ihm.
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An diesem Tag kommt jedoch für ihn belastendes Wissen hinzu: Er weiß, was ihm widerfahren wird in den kommenden Tagen: Verrat, Bangen, Leiden, Verleugnung und Sterben. Die Angst davor muss groß sein. Aber er weiß auch, was sein Vater für ihn vorgesehen hat: Der Tod wird nicht das letzte Wort haben, das Leben besiegt den Tod – die Hoffnung besiegt die Angst.
So macht er sich auf den Weg nach Jerusalem, pilgert mit den vielen zum Pessachfest in die große Stadt – ein Pilger der Hoffnung eben.
Kirsten Ludwig