Buchtipps für die Sommerferien

Sommer, Sonne, Lesezeit … Die Ferien sind für viele die beste Zeit, endlich einmal das Buch zu lesen, das schon sooo lang auf dem Nachttisch liegt oder ganz in Ruhe im Buchladen oder in einer der 150 katholischen öffentlichen Büchereien im Bistum zu stöbern. Für alle, die noch keinen Lesestoff zur Hand haben, gibt es auf dieser Seite Buch-Empfehlungen von Menschen aus dem ganzen Bistum: für Jung und Alt, lustig und spannend – und sogar zum Hören!

Johanna Pablos Medina, Dombuchhandlung Osnabrück, empfiehlt:

Going Zero
Anthony McCarten, Diogenes Verlag AG

„Temporeich, unfassbar spannend und mit einer technikversierten Zukunft, die vielleicht schon Gegenwart ist. Das neue Buch von Anthony McCarten macht Spaß und lässt einen atemlos zurück – mit dem dringenden Bedürfnis sein Handy für immer auszuschalten! Großartig!“


Rita Ulpts, Leiterin der Katholischen Öffentlichen Bücherei (KÖB) in Bockhorst, empfiehlt:

Hard Land
Bededict Wells, Diogenes Verlag AG

„Dieser Roman handelt vom Erwachsenwerden. Der 15-jährige Amerikaner Sam darf im Sommer 1985 seine erste große Liebe erleben, muss aber auch einen schweren Verlust hinnehmen. Die Geschichte hat mich einerseits zum Weinen, andererseits mit Tränen in den Augen zum Lachen gebracht. Ich empfehle dieses Buch für Jugendliche genau so, wie für Erwachsene!“


Michael Brendel, Studienleiter im Ludwig-Windthorst-Haus (LWH) Lingen, empfiehlt:

Maschinen wie ich
Ian McEwan, Diogenes-Verlag

„Ich mag nicht viele Romane zur Digitalisierung, weil die Charaktere nur selten die Ambivalenz moderner Technik widerspiegeln. Bei ‚Maschinen wie ich‘ ist das anders. Da geht es um die Beziehung des Erzählers zum humanoiden Roboter Adam, der für ihn mal Werkzeug ist und mal Konkurrenz – und an einer Stelle sogar menschlicher wirkt als sein Besitzer. Was wir Menschen eigentlich von moderner Technik wollen, ist eine brandaktuelle Frage. Der Roman gibt uns gute Argumente für ein Gespräch dazu.“


Isabel Böcker aus Emden, beratendes Vorstandsmitglied des BDKJ Regionalverbandes Ostfriesland, empfiehlt:

Der Donnerstagsmordclub
Richard Osman, Ullstein Verlag

„Das Buch ‚Der Donnerstagsmordclub‘ von Richard Osman hat mich schon als ich den Klappentext gelesen habe total begeistert und neugierig gemacht.
Es handelt von Elizabeth, Ron, Ibrahim und Joyce in der Seniorenresidenz Cooper Chase, die das ungewöhnliche Hobby betreiben, ungelöste Kriminalfälle zu lösen. Das Hobby der vier Senioren zieht diese nach einem Mord vor der eigenen Haustür in ein spannendes Abenteuer, da kriegt selbst die Polizei den Mund vor lauter staunen nicht mehr zu.
Richard Osman hat eine sehr lustige und originelle Geschichte zu Papier gebracht und genau der Fakt, dass eine Gruppe Senioren der Polizei ihre Arbeit klaut, hebt den ‚Donnerstagsmordclub‘ deutlich von einem normalen Krimi ab. Das Buch und auch die Fortsetzungen kann ich nur wärmstens empfehlen.“


Birgit Tepe-Rühlander, Dombuchhandlung Osnabrück, empfiehlt:

Das Licht im Rücken
Sandra Lüpkes, Kindler Verlag GmbH

„Vielschichtig und bildgewaltig ist dieser auf Tatsachen basierende Roman Sandra Lüpkes. Sie verwebt mit leichter Hand Authentisches und Fiktives zu einem hervorragenden Zeitdokument über die Wetzlarer Familie Leitz, bekannt geworden durch die berühmte Leica Kamera.“


Nina Lubberich arbeitet als Theologin und Religionspädagogin in der Bremer Propsteigemeinde St. Johann. Sie und ihre Familie empfehlen:

Familie

Überall Popos
Annika Leone, Bettina Johansson, Klett Kinderbuch

„Wir mögen dieses Buch, weil es darum geht, dass auch kleine Menschen den großen Menschen aus brenzligen Situationen mit ganz viel Mut retten können. Und weil wir auch süße Spiderman-Badehosen und coole Prinzessinnen-Badeanzüge super finden. Außerdem zeigt dieses Buch die körperliche Vielfalt, ohne zu werten.“


Sophie Kölsch ist Seelsorgerin in Bochum und gehört zum Bodenpersonal des Bistums Osnabrück. Sie empfiehlt:

Neuerscheinung
Michael Gantenberg, Verlag Tacheles

„Lesen zum Hören … macht die Bilder in meinem Kopf noch bunter! Gute Sprecher*innen hauchen den Geschichten das kleine bisschen ‚mehr‘ Leben ein, das ich spannend finde. Und trotzdem bleibt genug Platz für mein eigenes Kopfkino.
Darum ist der Roman ‚Neuerscheinung‘ von Michael Gantenberg als Hörbuch, gelesen von Bastian Pastewka, meine Empfehlung für diesen Sommer!“


Anke Bredemann, Dombuchhandlung Osnabrück, empfiehlt:

Unsere Stimmen bei Nacht
Franziska Fischer, DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG

„Ein ruhig erzählter Roman mit Tiefgang. Wir erleben den Alltag von sechs völlig verschiedenen Menschen in einer Wohngemeinschaft. Deren neuestes Mitglied rüttelt alle auf: Routinen werden hinterfragt und es entsteht ein neues Miteinander.“


Joachim Böhmer, Heilpädagogische Hilfe Osnabrück, empfiehlt:

Die Weite fühlen. Aufzeichnung einer Hirtin
Pia Solèr Lizenzausgabe für die Mitglieder der Büchergilde Gutenberg 

„Die Weite fühlen, ja, wer wünscht sich das nicht, jetzt im Sommer, kurz vor der Urlaubszeit? Pia Solèr bedient in ihren Aufzeichnungen aber gerade nicht unsere Reisegewohnheiten mit Auto, Flugzeug, Kreuzfahrtschiff oder Wohnmobil. Sie ist Hirtin auf einer Alp im schweizerischen Graubünden: ‚Auf der Alp bin ich … weg vom ganzen Tamtam. Balsam für Seele und Körper.‘ Besser lässt sich der Inhalt dieses kleinen Büchleins vom Leben in der Natur nicht beschreiben. Ein anderer Blick auf ‚Weite‘ – und lesenswert.“


Julia Weber aus Leer, Vorstandsmitglied und Teamerin der KJO sowie Messdienerleiterin in Leer, empfiehlt:

We Were Liars. Solange wir lügen
Emily Lockhart, Ravensburger Verlag GmbH

„‚We Were liars – solange wir lügen‘ ist ein neuer Bestseller von Emily Lockhart. Mir hat das Konzept der reichen Familie, die untereinander Geheimnisse hat, total gefallen. Zudem spielt das Buch hauptsächlich auf der Privatinsel der Familie und gibt so extreme Sommerlaune. Aber das Buch enthält auch eine krasse Wendung, die mich echt umgehauen hat. Sehr spannend, etwas was man nicht so schnell vergisst.“


Farina Dierker, Referentin für den Bereich Frauenseelsorge/kfd im Seelsorgeamt des Bistums Osnabrück, empfiehlt:

Das Lesen der Anderen
Podcast

„Meine Empfehlung ist kein Buch, sondern ein Podcast über Bücher und Menschen, die gerne lesen. Wer gerne durch Gespräche über Bücher mehr über andere Menschen erfährt, sollte sich den Podcast definitiv anhören. Nicht nur durch den obligatorischen Fragebogen gibt es interessante und lustige Infos zu Büchern und Gesprächspartner:innen – zum Beispiel: ‚Dein Haus brennt und du darfst drei Gegenstände mitnehmen. Einer davon ist ein Buch. Welches?‘ oder ‚Du könntest eine Romanfigur sein. Welche?‘ Hier geht’s zum Podcast: https://daslesenderanderen.de.“


Andrea Kolhoff, Mitglied im Büchereiteam der katholischen öffentlichen Bücherei (KÖB) Hunteburg, empfiehlt:

Saubere Zeiten
Andreas Wunn, Aufbau Verlag GmbH & Co. KG

„Als Kind hat Jakob Auer früh seine Mutter verloren und wuchs mit einem schweigsamen Vater auf. Als dieser stirbt, hinterlässt er Tonbandaufzeichnungen und Tagebücher des Großvaters. Jakob beginnt, der Geschichte seiner Familie auf den Grund zu gehen. Die Verstrickungen reichen bis in die Nazizeit, ein Brief führt Jakob nach Brasilien. Das Buch ist nüchtern geschrieben, die Figuren sind gut beobachtet, es hat mich gefesselt bis zum Schluss.“


Judith Soegtrop- Wendt, Referentin in der LandvolkHochschule Oesede, empfiehlt:

Ein Hof und elf Geschwister
Ewald Frie, Verlag C. H. BECK oHG

„‚Vater schält Äpfel, Mutter flickt die Wäsche …‘, wer früher auf dem Land aufgewachsen ist, kennt diese Abendbeschäftigung der Eltern aus eigenen Kindheitstagen. In seinem Buch ‚Ein Hof und elf Geschwister‘ nimmt Ewald Frie uns mit auf eine Reise in das katholische Münsterland der 50er bis 80er Jahre und beschreibt anhand seiner eigenen Familie den Wandel der bäuerlichen Lebenswelt.
Viel ist damals passiert: Es geht um nicht weniger als um die stille und doch rasante Auflösung der bäuerlichen Gesellschaft. Das Besondere an diesem Buch ist die gelungene Kombination aus biografischer Schilderung und wissenschaftlicher Fundierung. Dabei steht die Gedankenwelt und das Lebensgefühl der elf Geschwister vom Hof Frie stellvertretend für das Weltbild vieler Bauern- und Dorfkinder jener Ära. Wie die Geschichte endet? Nun, eine mögliche Variante erkennen wir Landkinder in unserer eigenen Biografie.“