Lichtblicke in verrückten Zeiten

Lampe leuchtet
Bild: unsplash.com, Vladimir Fedotov

Bischofskonferenz in Vierzehnheiligen, Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“, Visitation im Emsland – das sind meine bunten Erfahrungen mitten in einer Zeit, da sich der Schrecken des Krieges in Europa und die unberechenbare weltweite Pandemie über alles legen. Geflüchtete stehen vor unseren Türen. Auch in Osnabrück sind schon Hunderte angekommen.

Aber so ist die Spannbreite des Lebens und Leidens, und so muss sie – gerade in der Zeit, die wir Fastenzeit nennen – angenommen werden. Fasten heißt ja nicht nur Einschränkung im Konsum – das auch –, sondern, sich mitten in der Realität des Alltags festzumachen in Gott, in dem, der größer ist als unser Alltag und als unser Herz.

So konnte ich auch Lichtblicke in all den Desastern entdecken: die eingängigen Gottesdienste mit klaren Worten in der zwar eiskalten, aber von der Wintersonne durchströmten Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen; einen ausgesprochen konstruktiven und offenen Dialog in der Bischofskonferenz über die durchaus kontroversen Themen des Synodalen Wegs; Einzelbegegnungen und Gespräche mit den Mitbrüdern am Rande bei herrlichem Wetter und weiterführende Überlegungen im sogenannten „Frauenforum“ per Videokonferenz.

Über den Autor

Franz-Josef Bode ist unser Bischof und Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2010, damals als erster deutscher Bischof, schreibt Bode in unserem Bistumsblog über Begegnungen und Gedanken aus seinem bischöflichen Alltag.

Bei meinem Besuch in Lingen habe ich spannende Ideen der City-Pastoral wahrnehmen können. Da gab es zum Beispiel künstlerische Gestaltungen für einen Weg durch die Stadt, auf dem Grundsätze unseres Christseins dargestellt sind: die sieben Tugenden Glaube – Hoffnung – Liebe, Gerechtigkeit – Klugheit – Maß – Mut. Die samstagvormittägliche Stadt bot so viele Begegnungen an inmitten der vielen Belastungen, die jeder heute zu tragen hat. Dazu gehört auch der Umgang mit der Trauer von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sehr existenzielle Formen der Seelsorge, die richtungsweisend sind für die Kirche der Zukunft. Dann hatte ich Begegnungen mit pensionierten Priestern, von denen sich viele ihre Zuversicht bewahrt haben. Und nicht zuletzt der Gottesdienst auf der Fazenda da Esperanca (Hof der Hoffnung) in Freren in einer Gemeinschaft, die sich um Drogenabhängige und um Menschen mit gebrochenen Biographien bemüht.

Weitere Infos

Aktionen und Informationen zum Krieg in der Ukraine und der Hilfe für Flüchtlinge im Bistum Osnabrück finden Sie hier.

Viel Anstrengung, aber auch viele Lichtblicke der Solidarität und der Spiritualität in diesen verrückten Zeiten!

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