Nach fast 25 Jahren wieder Bischofsweihe in Osnabrück

Nach fast 25 Jahren findet am Sonntag, den 1. September, im Osnabrücker Dom wieder eine Bischofsweihe statt: Der bisherige Pfarrer von Spelle (Kreis Emsland), Johannes Wübbe, wird in einem feierlichen Gottesdienst um 15 Uhr vom Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode geweiht.

Der 47-jährige Wübbe ist dann als Weihbischof im Bistum Osnabrück Nachfolger von Theodor Kettmann (74), der im November 2011 nach 33 Dienstjahren in den Ruhestand getreten war. Kettmann hat seitdem noch zahlreiche Vertretungsaufgaben übernommen und wird in einem Festakt am 24. November offiziell verabschiedet. Die bislang letzte Bischofsweihe im Osnabrücker Dom war am 8. Januar 1989 die von Hans-Jochen Jaschke, der jetzt Weihbischof im Erzbistum Hamburg ist.
Wübbe war am 18. Juni von Papst Franziskus zum Bischof ernannt worden. Er stammt gebürtig aus Lengerich (Kreis Emsland), machte am Gymnasium Leoninum im benachbarten Handrup sein Abitur und studierte ab 1985 Theologie in Münster und Freiburg. 1993 wurde er zum Priester geweiht, war danach Kaplan in Osnabrück und Meppen und ab 2000 zehn Jahre Jugendseelsorger des Bistums. 2010 wurde er Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Spelle, Schapen, Lünne und Venhaus. Für Bischof Bode ist das Ereignis am 1. September auch eine Premiere: Zum ersten Mal spendet er selbst einem Priester die Bischofsweihe. Der Tag ist zugleich der 22. Jahrestag seiner eigenen Bischofsweihe. Mitkonsekratoren sind Weihbischof Norbert Werbs aus Schwerin (Erzbistum Hamburg) und Weihbischof Kettmann.
Die Bischofsweihe ist die höchste Weihestufe in der katholischen Kirche. Der Kandidat muss zuvor zum Diakon und zum Priester geweiht worden sein. Weiheabstufungen nach der Bischofsweihe gibt es nicht mehr, allerdings unterscheidet sich das Amt des Weihbischofs hinsichtlich der Befugnisse von dem eines Diözesanbischofs. Erst ein Diözesanbischof erhält die volle Jurisdiktion, die geistliche Rechtsgewalt über das Bistum. Ein Weihbischof ist „Helfer“ des Diözesanbischofs und unterstützt ihn in der Leitung des Bistums. Weihbischöfe werden als „Titularbischöfe“ auf die Titel früherer Bischofssitze geweiht. Johannes Wübbe wird deshalb „Titularbischof von Ros Cré“, einem ehemaligen Bistum in Irland.
Der Weihegottesdienst am 1. September beginnt um 15 Uhr, Einlass in den Dom ist ab 13.30 Uhr. Der Gottesdienst wird in Bild und Ton auch in die benachbarte Gymnasialkirche übertragen. Er ist außerdem per Live-Stream im Internet zu sehen unter www.bistum-osnabrueck.de und www.domradio.de. Der Weihegottesdienst kann zudem auf dem Satellitenfernsehsender EWTN verfolgt werden.