Orientierung am Immobilien-Bedarf der Gemeinden
Bistum Osnabrück will in Gebäudestrategie neuen Formen von Kirchesein Rechnung tragen
Neuen Formen von Kirchesein und damit auch neuen Ansprüchen an die Gebäude in den Pfarrgemeinden will das Bistum Osnabrück in einer Gebäudestrategie Rechnung tragen. Diese stellte die Bistumsleitung heute (14. November) vor. „Wir wollen gemeinsam mit den Gemeinden und Einrichtungen in unserem Bistum den kirchlichen Gebäudebestand in den nächsten Jahren so entwickeln, dass er sich den sich ändernden Bedingungen vor Ort anpasst“, sagte Generalvikar Ulrich Beckwermert. Ein Ziel sei dabei unter anderem, dass bis zum Jahr 2030 insgesamt 15 Prozent der etwa 1220 Gebäude in den Pfarrgemeinden aus der Bezuschussung durch das Bistum herausfallen.
Die Gebäudestrategie sei nötig, da sich die Bedarfe in der Kirche verändern: die Zahl der Kirchenmitglieder verringere sich, es entwickelten sich auch ganz neue Formen, wie Kirche in den Gemeinden und Städten des Bistums auftrete, so Beckwermert. Dazu kommen die geringer werdende finanziellen Mittel, die eine Reduzierung der laufenden Gebäudekosten erfordern.
Gleichzeitig werde das Bistum gezielt in die Entwicklung von Gebäuden investieren, um sie nachhaltig entsprechend der Bedarfe in Gegenwart und Zukunft anzupassen, so Ulrich Beckwermert. „Das gesamte Vorhaben ist sehr umfassend und wird nicht von jetzt auf gleich, sondern nach und nach im Laufe der nächsten Jahre umgesetzt.“
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Die Arbeitshilfe Gebäudekonzeption kann man hier herunterladen
Der Prozess in den Pfarrgemeinden, so Christina Jaax, Leiterin der Abteilung Kirchengemeinden im Bischöflichen Generalvikariat, zeichne sich seit vielen Jahren ab. So seien schon von 2003 bis 2021 insgesamt 80 kirchliche Gebäude umgenutzt worden. Neu sei nun, dass alle Pfarrgemeinden nach und nach von der Bistumsverwaltung kontaktiert werden würden. Gemeinsam wolle man die Bedarfe ermitteln. Beispielsweise stammten viele Pfarrheime aus den 1970er Jahren. Die Fläche, die zur Verfügung stehe, werde heute oft nicht mehr gebraucht. „Wir brauchen sowohl bei den Pfarrgemeinden, wie auch bei der Bistumsverwaltung, eine große Ehrlichkeit, damit dieser Prozess gelingen kann“, so Christina Jaax. Von Seiten der Bistumsverwaltung werden nicht nur Experten aus dem Immobilienbereich, sondern auch aus der Pastoral in die Gespräche gehen. So berücksichtige man auch die Fragestellungen aus dem Bereich der Gemeindeentwicklung.
Darüber hinaus wurde angekündigt, dass sich die Bistumsverwaltung selbst räumlich verkleinert. Die Büros des Bischöflichen Generalvikariats liegen derzeit in verschiedenen Gebäuden rund um den Osnabrücker Dom. „Wir haben uns dazu entschlossen, diese Campus-Lösung beizubehalten, müssen dafür aber die Nutzung verdichten“, so die Leiterin der Abteilung Finanzen, Bau, IT, Astrid Kreil-Sauer. Denn ein Standort, das Gebäude Domhof 2 falle zukünftig als Verwaltungssitz weg. Dafür werde neuer Büroraum, unter anderem in der benachbarten Herz Jesu-Kirche, die teilprofaniert wird, geschaffen. Auch gebe es Überlegungen, einen Anbau ans Priesterseminar zu erstellen. Aber beide Standorte wiegen die wegfallenden Schreibtischplätze nicht auf. Es brauche deshalb bei der Nutzung der Arbeitsflächen mehr Flexibilität.