Die katholische Kirche „Heilige Familie“ im Osnabrücker Stadtteil Schölerberg, die vor zwei Jahren zu einer Urnenbegräbnisstätte (Kolumbarium) umgestaltet wurde, ist erneut mit einem Architekturpreis ausgezeichnet worden.
Unter 42 aus ganz Niedersachsen eingereichten Projekten wurde die Kolumbariumskirche am Mittwoch (14. November) in Hannover bei der Verleihung des Niedersächsischen Staatspreises für Architektur 2012 für den zweiten Platz nominiert. Der Staatspreis ist die höchste Architekturauszeichnung Niedersachsens und wird vom Land in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben. Die Gestaltung des Innenraums der Kolumbariumskirche hatten die Architekten Klodwig & Partner aus Münster übernommen.
Bereits im Juni hatte der Landesverband Niedersachsen des Bundes Deutscher Architekten die „beispielgebenden baukünstlerischen Leistungen“ für dieses Projekt gewürdigt. Die Kirche „Heilige Familie“ ist seit zwei Jahren zugleich Urnenbegräbnisstätte und Gottesdienstraum und die erste „Kolumbariumskirche“ im Bistum Osnabrück. In der 1960 gebauten einzigen „Rundkirche“ in Osnabrück wurden zur Mitte hin im Abstand von zwei und vier Metern Wände mit Urnennischen eingezogen. Das Resultat: Die Sitzplätze wurden von 300 auf 100 reduziert, aber die Mitte der Kirche blieb für Gottesdienstfeiern der Gemeinde erhalten. Zudem können in den umgebenden „Wandelgängen“ zunächst bis zu 850 Urnen beigesetzt werden, geplant ist eine Erweiterung auf 1.200 Urnenplätze. Bislang sind in der Kirche rund 80 Verstorbene beigesetzt. Insgesamt 270 Urnenplätze sind inzwischen vergeben.