Von göttlichen Empfehlungsschreiben und anderen Briefen

Post

Heute schon in den Briefkasten geguckt? Und was war drin? Nicht viel wahrscheinlich – ein Prospekt vom neuen Italiener um die Ecke, eine Rechnung vielleicht und ein kostenloses Anzeigenblatt. Wenn Sie ganz viel Glück haben, möglicherweise noch eine Postkarte aus der Ferne – von einem lieben Menschen, der die grauen Jahresanfangstage im sonnigen Süden verbringt. Aber ein richtiger Brief, handgeschrieben und per Post auf den Weg geschickt – den findet man heute nur noch äußerst selten. Selbst die Post stellt ihr Geschäft ja inzwischen um auf E-Brief.

Bild: medienREHvier.de, Judith Ziegenthaler
Briefe schreiben – manchmal keine leichte Aufgabe… (Bild: medienREHvier.de, Judith Ziegenthaler)

Nichts gegen virtuelle Post – auch E-Mails und SMS können Freude machen, aber ein Brief auf Papier hat doch noch eine andere Qualität: da hat jemand Zeit investiert, sich Mühe gegeben, für uns. Hat sich hingesetzt, Briefpapier herausgekramt und sich ganz genau überlegt, was er sagen wollte (denn auf Papier kann, man Gedanken und Fehler nicht so schnell umstellen und korrigieren, wie am Handy oder am Computer). Deswegen hat so ein Brief auch so viel Wert.

Solche Briefe finden sich übrigens auch in der Bibel. Geschrieben zum Beispiel vom Apostel Paulus an die ersten christlichen Gemeinden – um auf Glaubensfragen zu antworten, Schwierigkeiten im Gemeindeleben zu lösen, seelsorgliche Anweisungen zu geben und die neubekehrten Christen zu ermahnen, zu trösten und zu stärken. Dabei nutzt der Apostel selbst das Bild des Briefes:

„Unser Empfehlungsschreiben seid ihr; es ist eingeschrieben in unser Herz und alle Menschen können es lesen und verstehen. Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern – wie auf Tafeln – in Herzen von Fleisch.“ (2. Korinther 3, 2-3)

Wohlfahrtsmarke Caritas 2011, Bild: Caritas
So macht Post verschicken Spaß: mit den Loriot-Briefmarken der Caritas (Bild: Caritas)

Die Menschen selbst sind Briefe – unter Zeitaufwand, mit Liebe und Sorgfalt verfasst und in diesem Sinne wertvoll. Um den Glauben weiterzutragen benötigen Sie keine Mittel als sich selbst und das, was in ihnen steckt – denn sie selbst sind alle Empfehlungsschreiben Gottes, der sie voll Liebe geschaffen hat. Der Fernsehmoderator und Autor Peter Hahne hat diesen Gedanken auf die gesamte heilige Schrift ausgedehnt:

„Die Bibel ist eine Gebrauchsanleitung fürs Leben. Wer die Bibel liest, steht auf gutem Grund. Auf dem Boden der Tatsachen und einer Basis, die gerade in Krisen trägt. Die Bibel ist wie ein dicker Brief des Schöpfers an seine Geschöpfe, ein Liebesbrief Gottes an seine Menschen.“

Ein Liebesbrief für jeden einzelnen von uns also, und ein Empfehlungsschreiben fürs Leben. Na wenn das keine Motivation ist, mal wieder selbst einen Brief zu schreiben!
Und es gibt noch einen guten Anlass: jedes Jahr gibt es neue Sonderbriefmarken der Caritas. Perfekt zum Verschicken, denn damit spenden sie für eine gute Sache und außerdem wäre es wirklich schade, die Marken mit Loriot, mit Blumen oder Märchen darauf nicht unters Volk zu bringen!

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