Mehr als sieben Millionen Euro werden in den 234 Kirchengemeinden des Bistums Osnabrück jährlich für die Energieversorgung aufgewendet. Das geht aus der Bilanz einer vor drei Jahren gestarteten „Energieoffensive“ des Bistums hervor.
Im Rahmen dieser Initiative wurden bislang 588 Gebäude der Kirchengemeinden, zahlreiche Gebäude des Diözesan-Caritasverbandes und des Bistums im Hinblick auf ihren Energieverbrauch untersucht, vor allem Pfarrheime, Pfarrhäuser und Kindergärten.
Wegen steigender Kosten für Strom, Gas, Öl und Wasser und aus Gründen des Klimaschutzes will das Bistum Osnabrück den Energieverbrauch in den rund 1.100 kirchlichen Gebäuden deutlich reduzieren. Gestartet ist die Energieoffensive mit der Vorgabe, in allen kirchlichen Gebäuden eine Einsparung um 25 Prozent zu erzielen und den Anteil an erneuerbaren Energien auszubauen. Nach Schätzungen von Experten werden die Verbrauchskosten jährlich um mindestens fünf bis sechs Prozent steigen, was eine Steigerung in 20 Jahren um das Vierfache bedeutet.
Im Rahmen der „Energieoffensive“ haben bislang 175 Kirchengemeinden von ihren Gebäuden Gutachten anfertigen lassen, die den jeweiligen Energieverbrauch dokumentieren. Die Kosten von jeweils rund 800 Euro pro Gutachten werden vom Bistum mit 600 Euro bezuschusst. Bislang wurden dafür rund 500.000 Euro aufgewendet. Um den Energieverbrauch zu senken und den Anteil der erneuerbaren Energien zu steigern, sind verschiedene Maßnahmen geplant, beispielsweise der vermehrte Einbau von Photovoltaikanlagen, die Modernisierung von Heizungsanlagen und zusätzliche Wärmedämmungen. Generalvikar Theo Paul rief die Gemeinden dazu auf, sich an der „Energieoffensive“ zu beteiligen. Es gehe um die künftige finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinden, aber auch darum, „ob wir uns als Kirche wirkungsvoll für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen“.
Vorgesehen ist, die Energieoffensive im kommenden Jahr zu einer Klimaschutzinitiative fortzuschreiben, bei der vor allem die Nutzung regenerativer Energien im Vordergrund steht.
Hinweis an die Redaktionen: Weitere Informationen und Nachfragen bei Karin Vornhülz vom Bischöflichen Generalvikariat, Tel. 0541 318-160, Mobil: 0160 4774196.
Bild (siehe Flickr-Stream!):
Energie vom Kirchendach: Auf zahlreichen kirchlichen Gebäuden gibt es Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung, wie hier auf dem Dach der katholischen St. Ansgar-Kirche in Osnabrück-Nahne. Aus ästhetischen Gründen und wegen des Denkmalschutzes sind solche Anlagen auf Kirchendächern allerdings die Ausnahme. Die meisten Anlagen werden auf Pfarrheimen und Kindergärten angebracht.
(Aufnahme: Hermann Haarmann / Veröffentlichung honorarfrei)