Antisemitisches Denken, Reden und Handeln gehören zum Erbe des Christentums und des Islams. Schon die älteste Schrift des Neuen Testaments wirft den Juden vor, den Herr Jesus getötet zu haben (1 Thess 2,14f.). Nach der Schoa bestimmten die katholische Kirche und evangelische Kirchen zwar ihr Verhältnis zum Judentum neu, aber das „vergiftete Erbe“ (Julius Schoeps) ist in den Kirchen weiterhin sichtbar: Auch in Osnabrück bezeugen Kunstwerke in und an Kirchen die Jahrhunderte lange abwertende Sicht der christlichen Kirchen auf das Judentum. Da religiös begründeter Antisemitismus immer noch wirksam ist und sich aus ihm weitere Formen bis heute entwickelt haben, ist die Auseinandersetzung mit diesem „vergifteten Erbe“ noch sinnvoll, ja sogar notwendig.
Die Erkundung lädt ein, diese Zeugnisse als antijüdisch wahrzunehmen und sie im Kontext sowohl des religiösen Denkens ihrer Entstehungszeit als auch der theologischen Positionen der Kirchen heute zu sehen.
Beginn: 14:00 im Diözesanmuseum Osnabrück
Ende: ca. 16:00 Uhr in St. Johann
Referenten: Dr. Hermann Queckenstedt, Dr. Winfried Verburg
Anmeldung bis zum 1. Juli 2025: Diözesanmuseum, Tel: 0541/318-481, E-Mail: s.cichos@bistum-os.de