Über 1.300 behinderte und nichtbehinderte Menschen auf Pilgertour

Im Rahmen eines bundesweit einmaligen Projektes machen sich Ende Mai insgesamt rund 1.300 Menschen mit und ohne Behinderungen auf einen gemeinsamen Pilgerweg. Unter dem Motto „El Camino 2013“ führt er vom 21. bis 30. Mai in zehn Etappen über 170 Kilometer von Kirchweyhe bei Bremen nach Wallenhorst-Rulle bei Osnabrück. Mit dabei sind am 23. Mai auch der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode und der Vechteraner Weihbischof Heinrich Timmerevers.

Bischof Bode bezeichnete das Projekt als eine „zeichenhafte Initiative“ und ein wichtiges Signal. Es gehe darum, die Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen von behinderten Menschen bewusst zu machen und zu respektieren, sagte Bode am Freitag (15. Mai) bei der Vorstellung des Projekts in Osnabrück. Menschen mit Behinderung seien keine Menschen „zweiter Klasse“, betonte er. „Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes. Eine Behinderung ist kein Schadensfall,“ sprach sich Bode deutlich gegen „Designer-Menschen“ und die Möglichkeiten der Präimplantationsdiagnostik aus.
„Wallfahrten haben in den letzten Jahren einen neuen Aufschwung erlebt,“ erklärte Prälat Peter Kossen, Ständiger Vertreter des bischöflichen Offizials und Weihbischofs in Vechta. „Es mögen nicht alle tiefgläubig sein, die sich auf den Weg machen, doch die meisten suchen und erleben dabei viele tiefe Erfahrungen.“ Viele Menschen würden sich auf das bevorstehende Projekt freuen. Die Begeisterung sei nicht nur bei den Teilnehmern, sondern auch bei Gastgebern an der Strecke und Sponsoren zu finden. „Diese inklusive Wallfahrt ermöglicht vielen Menschen Kontakte, die sie sonst nicht bekommen würden.“
       
„Wir organisieren diese Wallfahrt im Bewusstsein, dass wir einander brauchen,“ erklärte Irene Block, die das Projekt angestoßen hatte. Seit 23 Jahren arbeitet Block, die in der Seelsorge im Caritas-Verein Altenoythe tätig ist, in der Behindertenhilfe. „Wir möchten den Menschen eine ganz einfache Botschaft vermitteln: Ich will Dich so, wie Du bist.“ Die 48-jährige Margret Kröger, Mitarbeiterin in den Caritas-Werkstätten nördliches Emsland GmbH in Papenburg, hat sich für die ganze Woche frei genommen. Sie will die komplette Strecke mitlaufen. „Ich will ganz andere Leute kennen lernen und andere Orte sehen, zu denen ich sonst nicht komme,“ erklärte sie ihre Motivation.
Weitere Anmeldungen zur Wallfahrt sind noch möglich, sowohl für die ganze Strecke als auch für Einzeletappen. Übernachtungen werden nicht zentral organisiert. Kontakt: Tel. 05931 807-135, E-Mail: pilgerbuero@vitus.info, Internet: www.elcamino2013.de