Die „Wärmestube“ in Osnabrück bittet um Hilfe: Die allein aus ehrenamtlicher Mitarbeit und Spenden getragene Hilfsstelle für Wohnungslose an der Bramscher Straße 158 hat im laufenden Jahr weniger Unterstützung bekommen. Das Aufkommen an Geld- und Sachspenden ist zurückgegangen.
Außerdem ist der Kreis der Helfer kleiner geworden, weil einige langjährige Ehrenamtliche gestorben sind. Zwar kommen nach wie vor genug Freiwillige, die durch ihre tägliche Mitarbeit etwa in der Küche dazu beitragen, den Alltagsbetrieb aufrecht zu erhalten. „Aber wir haben zum Beispiel im Moment niemanden mehr, der uns bei kleineren handwerklichen Arbeiten unterstützt. Und das merken wir natürlich sehr“, sagte jetzt Schwester Antoinette, die Leiterin der Hilfsstelle.
Wie die Thuiner Franziskanerin weiter berichtete, drückt besonders bei der Versorgung mit Lebensmitteln der Schuh: Es gebe zwar nach wie vor zahlreiche Betriebe, die Brot, Gemüse, Fleisch und andere Zutaten spenden, aus denen in der Hilfsstelle täglich ein Frühstück und ein Mittagsmenü für 50 bis 70 Gäste zubereitet werden. „Es wird aber merklich weniger, wir müssen immer mehr zukaufen und das können wir eigentlich nicht“, meinte die Schwester. Es sei zum Beispiel deutlich zu spüren, dass im Einzelhandel dazu übergegangen werde, Waren kurz vor dem Verfallsdatum oder mit Verpackungsschäden noch mit Rabatt zu verkaufen. Es bleibe nach wie vor für die „Wärmestube“ etwas übrig, aber weniger als früher. Auch die Anzahl der Betriebe, die der Wärmestube solche Spenden überlasse, sei kleiner geworden. Der Speiseplan musste aber noch nicht eingeschränkt werden. „Wir richten uns ja ohnehin danach, was jeweils vorhanden ist. Wenn wir zum Beispiel Fleisch bekommen, das schnell weg muss, verarbeiten wir es natürlich auch gleich.“
Um neue Spender und ehrenamtliche Helfer zu gewinnen, haben die „Wärmestube“ und das Generalvikariat des Bistums Osnabrück einen Flyer aufgelegt. Das Faltblatt stellt mit vielen Bildern die Hilfsstelle und ihre Leistungen vor, informiert über die Bedeutung von Spenden und Ehrenamt und nennt die Kontaktmöglichkeiten und das Spendenkonto. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ständig Helfer gesucht werden. Hingewiesen wird auch auf das Anfang des Jahres gestartete Projekt „Zahn um Zahn“: In den angrenzenden Räumen der Wärmestube wurde eine Zahnarztpraxis eingerichtet. Fünf Zahnärzte versorgen dort ehrenamtlich Wohnungslose und andere sozial Schwache. Kosten entstehen den Patienten dafür nicht.
Nach den Worten des Osnabrücker Generalvikars Theo Paul ist es „wichtig, dass die Wärmestube ein Ort für Ehrenamtliche bleibt“. Die Hilfsstelle ermögliche Kommunikation und Begegnung zwischen Menschen aus ganz unterschiedlichen Kreisen, die hier mit menschlicher Not in Berührung kämen. Das Faltblatt wird in Gemeindehäusern, Kirchenvorräumen, beim Caritasverband und weiteren Einrichtungen ausgelegt und soll vor allem den Kreis der Helfer stärken.
Die Wärmestube besteht seit 1981 in dem Gebäude an der Bramscher Straße 158, das der Bischöfliche Stuhl mietfrei zur Verfügung stellt. Wohnungslose werden hier täglich mit zwei Mahlzeiten sowie vielen weiteren Hilfen wie Aufenthaltsmöglichkeiten und Bekleidung versorgt. Die Hilfsstelle wird von drei Schwestern des Thuiner Franziskanerinnenordens geleitet.
Ausführliche Informationen unter www.waermestube-os.de