Einen nach wie vor hohen Bedarf an psychologischer Beratung in den Bereichen Ehe, Familie, Leben und Erziehung registrieren die zehn psychologischen Beratungsstellen des Bistums Osnabrück. Im vergangenen Jahr zählten die Beratungseinrichtungen rund 5.100 Neuanmeldungen von Einzelpersonen und Familien, im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang um 200.
„Die Zahlen bewegen sich seit Jahren auf einem hohen Niveau von über 5.000 Neuanmeldungen“, sagte der Leiter des Referates für Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung im Bistum, Bernhard Plois, am Mittwoch (8. Juni) in Osnabrück bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2015.
Nach Angaben von Plois kommen die Ratsuchenden meist frühzeitig und sind „hoch motiviert, in ihrem Leben etwas zu ändern“. Sie kämen aus allen Schichten, vielen Religionen und Milieus. Von zunehmender Bedeutung sei die Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund, weswegen eine muttersprachliche Beratung zum Beispiel auch in Russisch, Ukrainisch, Polnisch, Türkisch und Arabisch möglich sei. In den vergangenen Jahren zugenommen habe die Begleitung von Eltern, die in hohem Maße zerstritten seien. Trennungen von Eltern und Familien seien nachweislich mit Armut, schulischem Leistungsabfall der Kinder und erhöhtem Erkrankungsrisiko verbunden. Im Falle einer notwendigen Trennung helfe die Beratung, negative Folgen möglichst gering zu halten, betonte Plois. Wer Hilfe suche, könne sich unbürokratisch an eine Beratungsstelle wenden. Die Beratung sei niederschwellig, anonym und kostenfrei.
Das Bistum Osnabrück unterhält Beratungsstellen in Osnabrück (2), Bassum, Bersenbrück, Georgsmarienhütte, Lingen, Meppen, Nordhorn, Papenburg und Sulingen. In den Einrichtungen arbeiten insgesamt 170 Beraterinnen und Berater, die sich 58 Vollzeitstellen teilen. Für die Beratungsstellen stellte das Bistum im vergangenen Jahr rund 2,1 Millionen Euro zur Verfügung, etwa die gleiche Summe wurde von den öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe finanziert.
Internet: www.efle-beratung.de