3 Fragen zum Religionsunterricht an … Sr. Ulrike Soegtrop OSB (Abtei Dinklage)

3 Fragen zum Religionsunterricht an … Sr. Ulrike Soegtrop OSB (Abtei Dinklage)
Bild: Sr. Ulrike Soegtrop OSB, privat
  1. Welche prägende Erfahrung und/oder Erkenntnis haben Sie aus Ihrem
    eigenen Religionsunterricht mitgenommen?

    Lebendigkeit, Weite, Fragelust – das sind Begriffe, die mir unmittelbar in den
    Sinn kommen, wenn ich an meinen Religionsunterricht denke. Vor allem stehen
    mir die Lehrenden als Menschen vor Augen. In den ersten Jahren des
    Gymnasiums war es eine Ordensfrau, die uns authentisch und glaubwürdig in
    die Geheimnisse des Glaubenswissens einführte. Da schadete es auch nicht,
    dass ihr Mantra „Gott macht alles gut“ für uns zum oft belächelten geflügelten
    Wort geworden ist. In den späteren Jahren war es dann ein junger Lehrer, der
    uns ermutigte, Fragen zu stellen und kritisch an Überlieferungen
    heranzugehen. In mir sind in diesen Jahren Neugier und die Lust auf „mehr“
    und „tiefer“ geweckt worden, die mich dann dazu getrieben haben, Theologie
    zu studieren. Inzwischen bin ich seit 30 Jahren Benediktinerin. Die
    Kernmotivation dieser Lebensform ist die Gottsuche und das ‚Mantra‘ lautet
    „Damit in allem Gott verherrlicht wird.“ Mein Religionsunterricht war ein guter
    Nährboden.
  2. Welche biblische Geschichte würden Sie für den Religionsunterricht
    als Anregung oder als besondere Herausforderung empfehlen?

    Das ist nicht zuletzt eine Frage der Altersstufen. Für die älteren Schüler:innen
    sind es zwei Themenebenen, die mir wichtig erscheinen. Da sind zum einen die
    Seligpreisungen. Mit ihnen kann ein Zugang zur Radikalität eines authentischen
    christlichen Lebens gewonnen werden. Die krönende Herausforderung sind
    dann wohl die Auferstehungserzählungen. Mit ihnen kann die lebenslange
    (Sehn-)Suche nach einem Gott, der in Wort und Bild nicht zu fassen ist, sowie
    der eigenen, niemals „fertigen“ Liebesbeziehung mit Gott über jeden Tod
    hinaus, grundgelegt und animiert werden.
  3. Welche Erwartungen und/oder Hoffnungen verbinden Sie mit
    zukünftigem Religionsunterricht?

    Meine Hoffnung ist, dass junge Menschen ein Gespür für die Weite, Schönheit
    und Unendlichkeit der religiösen Dimension von Leben bekommen; dass sie
    verstehen lernen, wie all das, was überliefert worden ist – angefangen von den
    biblischen Erzählungen bis hin zu kirchlichen Verlautbarungen und
    Gewohnheiten – geworden ist; dass sie sich dafür begeistern können, sich
    selbst als religiöse, d.h. an Gott gebundene Menschen zu er- und bekennen und
    dass sie lernen, was für ein Gewinn an Lebensqualität es ist, Gott zum A und O
    des eigenen Lebens zu machen.
    Grundlegend dafür ist meine Hoffnung, dass sie auf Lehrerinnen und Lehrer
    treffen, die selber diese Gott-gebundene und Gott-suchende Grundhaltung
    leben.
Bildung

Medienstellen Lingen, Osnabrück und Papenburg

Im Bistum Osnabrück gibt es an drei Standorten Medienstellen/Religionspädagogische Arbeitsstellen: In Lingen, Osnabrück und Papenburg. Diese stellen Interessierten Medien, Materialien und Literatur für die Arbeit in der Gemeinde, im Religionsunterricht und im Kindergarten zur Verfügung. Weiter Infos und Öffnungszeiten gibt es auf der Internetseite: www.medienstelle-osnabrueck.de

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