Sorgt euch nicht um morgen

Mädchen rennt
Bild: unsplash.com, Julia Raasch

„Niemand kann zwei Herren zugleich dienen. Er wird den einen vernachlässigen und den andern bevorzugen. Er wird dem einen treu sein und den andern hintergehen. Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Geld. Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euer Leben, ob ihr etwas zu essen oder zu trinken habt, und um euren Leib, ob ihr etwas anzuziehen habt! Das Leben ist mehr als Essen und Trinken, und der Leib ist mehr als die Kleidung! Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte – aber euer Vater im Himmel sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als Vögel! Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern? Und warum macht ihr euch Sorgen um das, was ihr anziehen sollt?
Seht, wie die Blumen auf den Feldern wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider, doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen. Wenn Gott sogar die Feldblumen so ausstattet, die heute blühen und morgen verbrannt werden, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern? Habt ihr so wenig Vertrauen? Also macht euch keine Sorgen! Fragt nicht: ‚Was sollen wir essen?‘ ‚Was sollen wir trinken?‘ ‚Was sollen wir anziehen?‘ Mit all dem plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß, dass ihr all das braucht. Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen. Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat.“

Matthäusevangelium 6, 24-34 (Bibel 2000)

 

Ehrlich gesagt: Mir fällt es ziemlich schwer, so sorglos zu leben. Ich möchte schon die Gewähr haben, etwas zum Essen und zum Kleiden zu haben: stets. Doch auf das rechte Maß kommt es an, weder zu schlemmen noch übervolle Kleiderschränke. Ich möchte schon vorsorgen für mein Alter, meine Gesundheit, meine Sicherheit. Alles das nicht zu tun, würde mich überfordern und mich permanent daran denken lassen: Was wäre wenn?

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Sowohl das gute Essen, die sinnvolle Kleidung und eine angemessene Vorsorge helfen mir, den Kopf frei zu haben für einen Blick, ein offenes Ohr und ein Nachdenken für die Nöte sehr vieler Menschen auf dieser Erde. Ihnen allen helfen kann ich nicht; doch durch einen sinnvollen Umgang mit dem, was mir zur Verfügung steht, so manches erübrigen, das dem Anderen dann zugutekommt.

Mit dem Aschermittwoch beginnt die österliche Bußzeit. Die geplante Handyaktion Jugendlicher im Emsland finde ich positiv verquert: Nicht der Handyverzicht wird angeraten, sondern der tägliche Anstoß auf dem Handy, diesen Tag besonders zu gestalten. In Abwandlung des Schlusssatzes: „Sorgt euch nicht um morgen. Jeder Tag hat seine eigene Chance!“

Klaus Warning, Pastor in Teilzeit