Erntehelfer gesucht!

Mädchen macht Seifenblasen in einem Kornfeld
Bild: photocase.de, momosu

In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Matthäus 9,36-10,8

„Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.“ Was Matthäus vor vielen Jahren geschrieben hat, ist auch heute aktuell: In unserem Bistum gab es in diesem Jahr erstmals keine Priesterweihe. „Es macht mich traurig, zumal ich das zum ersten Mal erlebe. Wir haben eben wenig Priesternachwuchs. Dass es keine Weihe gibt, wird sich in den nächsten Jahren wohl wiederholen“, sagt Bischof Franz-Josef Bode im Interview mit der Wochenzeitung Kirchenbote. Und trotzdem ist es kein Grund, mutlos zu werden und den Kopf in den Sand zu stecken.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Jesus rief seine zwölf Jünger zu sich, heißt es. Einfache Fischer, Menschen wie du und ich. „Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.“ Für mich heißt das: Er hat die Jünger mit allem ausgestattet, was sie wissen und können mussten. „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.“ Der Auftrag ist klar: Die Jünger sollen das Evangelium verkünden, den Menschen von Christus erzählen und sie für den Glauben begeistern. Dieser Auftrag an die Jünger damals ist auch unser Auftrag heute. Was es dafür braucht, ist Begeisterung. Wenn wir den Glauben selbst als etwas Frohmachendes erfahren haben, können und müssen wir begeistert und begeisternd davon erzählen. Welche Rolle spielt die frohe Botschaft in meinem Alltag? Wo ermutigt und bestärkt sie mich?

Und dafür sind alle verantwortlich: alle Getauften und Gefirmten, Frauen und Männer, Jung und Alt. Wir sollen die Sache Jesu voran bringen und dafür sorgen, dass das Christentum Zukunft hat. Das meint „Kirche der Beteiligung“. Wo erlebe ich in unseren Gemeinden einen Mangel an Arbeitern? Wo mache ich mich stark für die Gewinnung von Arbeitern für den Weinberg Gottes? „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden“, sagt Jesus. Ich bin sicher, dass diese Bitte auch heute noch Gehör findet. Wenn alle sich verantwortlich fühlen und Kirche heute mitgestalten, ist jede Sorge unbegründet. Dann gibt es genug Arbeiter für die große Ernte.

Katharina Engelen